Wir dokumentieren hier den Bericht von Zora zur Gemeinsamen Kundgebung mit Young Struggle, Rote Aktion und Kommunistischer Aufbau am 31.12

Die Nächte gehören uns Frauen!
Wir erobern unsere Freiheit zurück!
Wir stellen uns gegen Sexismus und Rassismus!

Unter diesem Motto waren wir heute am Kölner Dom mit einer sehr schönen, bunten Kundgebung.
Anlass waren die gewalttätigen Übergriffe gegen Frauen an Silvester 2015 und die rassistischen Hetzkampagnen danach. Mit Reden, Poetry-Slams, Musik, Bildern, Transparenten und Kerzen haben wir alle teilnehmenden und vorbeikommenden Frauen aufgerufen, dass wir nicht über die Ungerechtigkeiten und Gewalttaten, die wir täglich erleben, schweigen; dass wir uns zusammenschließen, um Grenzen zu setzen und all den Mist irgendwann zu beenden.

Wir haben über unsere Realität als Frauen gesprochen:
331 Frauen sind 2015 in Deutschland ermordet worden. Der Großteil solcher Gewalttaten wird von den Partnern und Ex-Partnern der Frauen begangen. Hier in Deutschland sind das in der Mehrzahl deutsche Männer. Wie bei den Frauen, deren Bilder wir gezeigt haben, die im letzten Jahr in Deutschland ermordet wurden: Die Gesichter waren für die meisten Leute unbekannt, denn von diesen Ermordungen wird kaum berichtet. Sie sind Normalität: Im Schnitt alle 26 Stunden, fast jeden Tag, wird eine Frau in Deutschland ermordet.

Für alle diese stillgeschwiegenen Opfer der alltäglichen sexistischen Gewalt in Deutschland, wie in der ganzen Welt, haben wir eine Schweigeminute eingelegt. Wir tragen ihr Gedenken in die Öffentlichkeit; sie sollen sich in das Gedächtnis der Gesellschaft einprägen und nie vergessen werden!

Frauenmorde sind zwar vielleicht der krasseste Ausdruck der Unterdrückung von uns Frauen, aber längst nicht der Einzige: Jeder Versuch des Angrapschens, jede niedrigere Bezahlung, jede sexualisierte Werbung, jeder Schlag gegen eine Frau, geht gegen uns alle! Diese Haltung wollen wir leben. Zu dieser Haltung haben wir heute aufgerufen.

Wir Frauen sehen unsere Unterdrückung und wir wehren uns gegen sie. Mit unseren Freundinnen in Rojava, die in der sozialen Revolution Kurdistans die Frauenrevolution erkämpfen. Mit unseren Freundinnen in Indien, die Sexisten ihre pinken Knüppel spüren lassen. Mit unseren Freundinnen in der ganzen Welt, die sich gemeinsam mit uns wehren, gegen Unterdrückung und Patriarchat.

Denn auch hier in Köln wie überall sagen wir:

“Nein heißt Nein!”

Wir lassen uns von niemadem einengen, herunterspielen, objektifizieren und schon gar nicht ungewollt anfassen! Egal ob Deutsche oder welcher anderer Nationalität – Ausländer sind nicht das Problem, sondern Sexisten!