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Inhalt:

Vorwort:

Liebe FreundInnen und GenossInnen,

unsere fünfte Ausgabe der Zeitschrift Kommunismus ist in vielerlei Beziehung anders als die vorherigen. Diesmal sind die Artikel und Inhalte durch eine Frauenredaktion geleitet, die an viele Fragestellungen anders herantritt als die männlichen Genossen. Wir betrachten das Ganze als einen notwendigen Versuch, die Frauenbefreiung als untrennbaren Bestandteil der kommunistischen Bewegung, in unseren eigenen Reihen voranzubringen und sind gespannt auf eure Rückmeldungen.

Im ersten Artikel beschäftigen wir uns mit der gesellschaftlichen Lage der Arbeiterin 2016 in Deutschland. Darin wird die Klassenrealität wiedergegeben, ohne diese dabei mit tausend Zahlen und Statistiken hinter einer „pseudowissenschaftlichen Sachlichkeit“ zu verdecken. Dem schließt sich ein Interview mit einer Kommunistin in einem Großbetrieb an, die in beeindruckender Weise vermittelt, wie eine optimierte Akkordarbeit die ArbeiterInnen zerstört und darin aufzeigt, wie notwendig es ist diese Zustände zu ändern. Das ist nicht einfach, wie wir lesen können, aber es gibt Wege und Möglichkeiten und die nutzt sie in einer Weise die uns optimistisch stimmen, dass nichts so bleibt wie es ist.

Kämpfende Frauen verändern die Welt“ ist ein Aufruf an alle Frauen und GenossInnen die bürgerlich-patriarchalen Rollenbilder im kommunistischen Kampf kollektiv zu zerreißen. Die Schwierigkeiten der Umsetzung der Frauenbefreiung in den eigenen Reihen werden in einer Mischung aus theoretischer Analyse, biografischen Elementen und einem aus der Praxis stammendem Klassenbewusstsein erörtert. Anhand der Erfahrungen kollektiver Kinderbetreuung in den 70er und 80er Jahren werden Lösungsansätze aufgezeigt.

Das Thema sexualisierte Gewalt, Sexismus und Patriarchat bildet einen inhaltlichen Schwerpunkt dieser Ausgabe. Allein wegen der Dimension der sexualisierten Männergewalt gegen Frauen (und Kinder) ist dies aus unserer Sicht notwendig. Die massenhaften Übergriffe in Köln an Silvester, die im Rahmen der faschistischen Offensive zur rassistischen Mobilisierung funktionalisiert wurden, haben dem Thema aktuell noch mehr Relevanz verschafft. Der erste Artikel versucht angesichts der Verwirrung, die nach Köln in Teilen der fortschrittlichen Sektoren und Politischen Widerstandsbewegung auftrat, einige grundlegende Dinge gerade zu rücken: „Vergewaltigung ist ein Verbrechen, keine Frage der Herkunft“.

Die subjektiven Erfahrungen einiger unterdrückter Frauen spiegeln sich in den Interviewäußerungen wieder, die wir als Frauenstimmen veröffentlichen.

Die „Stellungnahme zur sexualisierten Gewalt insbesondere gegen Frauen in unserer Gesellschaft“ wird unser Diskussionsstand thesenhaft dargestellt. Dies gilt auch für den Beitrag der Männer des Kommunistischen Aufbaus. Er kann nur der Beginn einer notwendiger Debatte und eines langwierigen, rücksichtslosen Kampfes sein, um mit dem „Leben als kommunistischer Unterdrücker“ zu brechen.

Auch der Lesetipp – Clara Zetkins Erinnerungen an Gespräche mit Lenin – am Ende der Zeitschrift beschäftigt sich mit dem Thema Sexualität und den Irrungen und Fallstricken, die es mit sich bringt.

Zuvor gibt es noch einen Beitrag zur kommunistischen Theorie: Der Bericht über die 1. Kommunistische Frauenkonferenz der MLKP1, die mit der Bildung einer organisatorisch autonomen Frauenorganisation – der KKÖ (Kommunistische Frauenorganisation) – endete. Unserem ersten Eindruck nach beinhalten diese Dokumente nicht weniger als einen qualitativen Sprung in der revolutionären Organisationstheorie, der auch für unseren Kampf große praktische Bedeutung besitzt.

Wir streben für die ‚Kommunismus‘ eine vierteljährliche Erscheinungsweise an. Da wir derzeit über dem Plan liegen, um euch und uns nicht zu überfordern und wegen anderer wichtiger Aufgaben wird die Ausgabe Nummer 6 daher nach einer etwas längeren Pause im Herbst 2016 erscheinen.

1Marxistisch Leninistische Kommunistische Partei