10 Jahre Massaker von Suruç – wir vergessen nie! Jugend in den antifaschistischen Kampf!

Erklärung der Kommunistischen Jugend

Am 20. Juli 2015 wurden 33 junge Sozialist:innen und Internationalist:innen auf dem Weg nach Kurdistan ermordet. Kurz bevor die Jugendlichen die türkisch-syrische Grenze überqueren konnten, sprengte sich ein faschistischer Attentäter bei einer Veranstaltung in die Luft. Die Mitglieder der SGDF (Sosyalist Gençlik Dernekleri Federasyonu) wollten beim Wiederaufbau von Kobanê helfen – einer im Krieg gegen den IS zerstörten kurdischen Stadt.

Der IS-Attentäter und seine Bomben waren zuvor ungehindert durch mehrere türkische Kontrollposten gekommen. Später nutzte der türkische Staat den Anschlag als Vorwand, um Verhaftungswellen in der Türkei gegen revolutionäre Organisationen loszutreten und eine neue Offensive gegen PKK-Stellungen zu beginnen. Der türkische faschistische Staat profitierte von dem Attentat, hat es gelenkt und toleriert.

Der Anschlag in Suruç war also ein vom türkischen Staat mit organisierter Schlag gegen die revolutionäre und kommunistische Bewegung. Gerade die Flamme der Revolution, die Jugend, wurde gezielt angegriffen und ausgelöscht. Darauf reagierten die Revolutionär:innen in Kurdistan und der Türkei mit gemeinsamen Tatendrang: Zehntausende nahmen sich in den Tagen danach die Straßen, es gab bewaffnete Racheaktionen, Demonstrationen und Straßenschlachten. Die revolutionäre und kommunistische Bewegung kam zusammen, vereint in der Wut auf die Mörder ihrer Genoss:innen. Bis heute zieht das Gedenken an das Massaker jährlich Tausende in den Kampf gegen den Imperialismus und Faschismus. Besonders die sozialistische Jugend sah und sieht die 33 Gefallenen von Suruç als Versuch, sie zum Schweigen zu bringen.

Aber nicht nur in der Türkei und in Kurdistan bewegte sich etwas: Auch in Deutschland protestierten fortschrittliche, revolutionäre und kommunistische Kräfte gegen den türkischen Faschismus und die deutsche Unterstützung der Türkei.

Es liegt heute wieder an uns, den Kampf gegen den Faschismus international, aber eben auch hier in Deutschland zu führen. Der historische Wahlsieg der faschistischen AfD, die rechten Angriffe auf CSDs und nicht zuletzt der Rechtsruck aller anderen Parteien zeigen: Der Faschismus in Deutschland wird wieder stärker. Es sind gerade wir Jugendlichen, die sich an der Entschlossenheit der jungen Sozialist:innen von Suruç ein Beispiel nehmen können. Trotz der Gefahren, die ein Kriegsgebiet mit sich bringt, haben sie sich entschlossen nach Kurdistan zu gehen um praktisch internationale Solidarität gegen den Faschismus hoch zuhalten.

Diese Entschlossenheit benötigen wir auch schon heute. In den Diskussionen mit Mitschüler:innen, Lehrer:innen oder Familienmitgliedern, in den Protesten gegen faschistische Parteitage, im selbstbewussten Auftreten als Kommunist:innen in der Uni, Schule und Betrieb, in der Solidaritätsarbeit mit den Verfolgten im „Bundapest-Komplex“ und in all den kommenden antifaschistischen Kämpfen. Der Rechtsruck wird eben nicht von alleine halt machen, der Faschismus nicht von alleine besiegt werden – es gilt heute und hier in Deutschland den Kampf dagegen zu führen. Also lasst uns den zehnten Jahrestag vom Massaker in Suruç auch als Anlass nehmen, uns in die kommenden antifaschistischen Kämpfe zu stürzen!

Wir rufen dazu auf, am zehnten Jahrestag des Massakers von Suruç den ermordeten Kommunist:innen und Internationalist:innen zu gedenken.

10 Jahre Massaker von Suruç: Wir vergessen nie – Jugend in den antifaschistischen Kampf!

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