In diesem Jahr jährt sich der 200. Geburtstag von Friedrich Engels. Als Mitbegründer des Wissenschaftlichen Sozialismus, Revolutionär und Vordenker der ArbeiterInnenklasse nimmt er eine zentrale Rolle für die ArbeiterInnenklasse und die unterdrückten Massen in allen Ländern ein. Umso wichtiger ist es, ihn nicht der bürgerlichen Vereinnahmung preiszugeben.
Friedrich Engels wurde als Sohn eines Textilfabrikanten in Barmen (heute ein Stadtteil von Wuppertal) geboren. Seine Eltern hatten für ihn schon fest geplant, dass er eines Tages die Geschäfte des Vaters übernehmen sollte. So genoss er eine umfassende Ausbildung, er lernte viele verschiedene Sprachen und studierte in seiner Jugend bereits Hegels dialektische Philosphie, die damals als revolutionär galt. Trotz all des Geldes und des Reichtums, der ihm versprochen war, machte der junge Friedrich seinem Vater einen Strich durch die Rechnung, kehrte der bürgerlichen Klasse den Rücken und schloss sich dem Kampf des Proletariats an.
In England, wo die kapitalistische Ausbeutung als erstes und am weitesten um sich gegriffen hatte, sah er das Leid der arbeitenden Klasse. Er veröffentlichte Studien zu seinen Beobachtungen dort, doch dabei blieb er nicht stehen. Ihm reichte es nicht aus, das Leid zu beobachten. Er schloss sich den Kämpfen der ArbeiterInnen an und kritisierte alle Irrwege, die sich für das junge Proletariat aufgetan hatten.
In zahlreichen Auseinandersetzungen mit den Ideologen der Sozialdemokratie hielt Engels den kommunistischen Standpunkt hoch. Gegen idealistische und versöhnlerische Anschauungen kämpfe Engels mit Hilfe der wissenschaftlichen Anschauung der ArbeiterInnenklasse und seinem revolutionären Eifer. An die Stelle humanistischer Träumereien setzte er die Wissenschaft. In dieser Zeit gründete er gemeinsam mit anderen Revolutionären (unter anderem Karl Marx) den Bund der Kommunisten mit der Parole: Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Sie veröffentlichten das Manifest der kommunistischen Partei, das auch heute noch von KommunistInnen aller Länder gelesen wird.
Während die bürgerlichen Ideologen heute versuchen Engels als einen bloßen Denker zu porträtieren, beweist die Geschichte das genaue Gegenteil. Friedrich Engels hat sich stets um die Einheit der revolutionären Theorie und Praxis bemüht. Als die europäischen Völker aufbegehrten und an ihren feudalen Fesseln rüttelten, riskierte Engels alles und griff mit ihnen zur Waffe. Er erkannte, dass die herrschende Klasse nur mit Gewalt von ihrem Thron gestürzt werden kann. Nach dem Sieg der Konterrevolution in Deutschland war er gezwungen zu fliehen und Asyl zu suchen, bis er wieder in England ankam.
In England ging er viele Jahre dem „hündischen Kommerz“, wie er es selbst nannte, nach. Mit dem Geld versorgte er Karl Marx und seine Familie, die teilweise bittere Armut litten. Mit Karl Marx verband ihn eine jahrzehntelange genossenschaftliche Freundschaft. Sie schrieben sich viele Briefe, Marx profitierte sehr von Engels‘ breitem Wissen und seiner Kritik. Engels‘ Schriften zur Nationalökonomie waren einer der Gründe, weswegen sich Marx überhaupt mit der politischen Ökonomie, die ein Herzstück des Marxismus ist, auseinandergesetzt hat.
Mit dem Tod Engels‘ ist ein großer Anführer und Lehrer der ArbeiterInnenbewegung von uns gegangen. Umso wichtiger ist es ihn heute im revolutionären Kampf aufleben zu lassen. Während die bürgerlichen Ideologen versuchen Engels zu einem alten und trägen Denker zu machen und damit die Geschichte zu verwischen, werden wir KommunistInnen ihn als das in Erinnerung behalten, was er war: Revolutionär, genialer Lehrer und Kämpfer der ArbeiterInnenklasse, Kommunist.