Gemeinsamer Aufruf des Revolutionären Bündnis NRW
30.4. | 16:00 | Revolutionäre Vorabend-Demonstration | Wiener Platz
Das letzte Jahr hat eindeutig gezeigt, dass das Gerede vom „sozialen Frieden“ und Völkerfreundschaft der politischen Elite aus Politikern und Unternehmern nichts wert ist. Die Arbeitsmarktreform in Frankreich, der Aufstieg der Hindu-Nationalisten in Indien, der Aufstieg der AFD, die Wahl von Trump zum US-Präsidenten und die Intervention der USA in Syrien zeigen, dass die Aggressivität der politischen Elite zunimmt und wir uns auf raue Zeiten einstellen müssen.
Natürlich formiert sich gegen diese Politik der Widerstand: In Frankreich demonstrierten Hunderttausende gegen die geplante arbeiterfeindliche „Arbeitsmarktreform“, in Griechenland reißen die Kämpfe gegen die Troika-Politik und den Verrat von Syriza nicht ab, in Polen verhinderten Zehntausende die Einschränkung von Frauenrechten, in Syrien und der Türkei kämpfen die kurdische YPG und befreundete Organisationen erfolgreich gegen den Islamischen Staat und Erdogan, in den USA erlebt die linke Bewegung im Kampf gegen Trump einen Aufschwung. In der ganzen EU verhinderten Millionen Demonstranten und Aktivisten das „Freihandelsabkommen“ TTIP, indem sie Druck auf die Regierungen ausübten und TTIP politisch unmöglich machten.
Sogar in Deutschland zeigen die Massenproteste gegen die AFD und die rassistische Bewegung, die Streiks und die Umweltproteste: die Menschen sind bereit für ein besseres Leben zu kämpfen. In der Tradition des 1. Mai wollen wir alle diese Kämpfe verbinden und die gesellschaftliche Alternative zeigen: den Sozialismus. Denn alle Erfolge, die wir erkämpfen, bleiben ohne grundlegende gesellschaftliche Alternative vorübergehend. Es waren die amerikanischen Arbeiter, die am 1. Mai 1886 in den USA die Fabriken stilllegten, um für den Achtstundentag zu kämpfen. Ihr Widerstand, der mehr als eine halbe Million Menschen zum Protest auf die Straßen zog, ging als „Haymarket Riot“ in die Geschichte ein. Der Staat schlug den Widerstand nieder, doch der Haymarket Riot wurde zum Anlass, den kämpferischen 1.Mai ins Leben zu rufen und ihn den Unterdrückten dieser Erde zu widmen. Somit ist der 1.Mai ein Tag, der alle vom Kapitalismus Unterdrückten Ausgebeutete aufruft, sich zu erheben, sich zusammenzuschließen und den gemeinsamen Kampf auf die Straßen zu tragen. Neben den traditionellen 1. Mai Demonstrationen des DGB, deren Veranstalter keinen Schritt über die Schranken des Kapitalismus machen wollen, organisieren wir eine eigene Demonstration mit einer klaren revolutionären Ausrichtung. Dennoch beteiligen sich einige Organisationen von uns an den DGB-Veranstaltungen, um dort einen klassenkämpferischen und revolutionären Standpunkt zu vertreten. Der Kapitalismus hebt den Profit und die Konkurrenz über die Interessen der Menschheit. Dies ist auch der Grund dafür, dass in Syrien oder in der Ukraine Kriege im Interesse von Großkonzernen geführt werden und dadurch Menschen aus ihren Heimatländern flüchten müssen. Der in unserer Gesellschaft verbreitete Rassismus ist nichts weiter als ein Mittel um uns zu spalten und vom gemeinsamen Kampf abzulenken.
Der Kapitalismus ist verantwortlich für die Krisen, die die Bevölkerung von Ländern wie Griechenland oder Spanien ins Elend stürzen. Die Ausplünderung der dritten Welt geht auf das Konto der größten Unternehmer, denen jedes Mittel recht ist um den maximalen Gewinn zu machen. Jeden Tag stehen Menschen aus der arbeitenden Gesellschaft vor den Trümmern ihrer Existenz. Der Kapitalismus bringt die gesamte Menschheit durch die rücksichtslose Ausbeutung der Natur an den Rand der Auslöschung. Unsere Zukunft liegt in einem System, welches den Bedürfnissen der Menschen dient, und nicht den Bedürfnissen der mächtigsten Banken und Konzerne.
Unsere Zukunft kann nur menschenwürdig und lebenswert sein, wenn es keine Kriege und Geflüchtete mehr gibt; wenn Armut und Elend nicht mehr existieren; wenn Frauen endlich gleichgestellte Mitglieder der Gesellschaft sind; wenn die menschliche Gesellschaft und die Umwelt wieder im Einklang miteinander sind; wenn wir nicht mehr leben um zu arbeiten, sondern endlich unser leben selbst bestimmen können. Unsere Zukunft liegt in einem sozialistischen System! Setzen wir uns gemeinsam für einen revolutionären 1.Mai ein, der dem Kapitalismus den Kampf ansagt! Der 1.Mai steht nicht nur für die Ziele der Arbeiterklasse, denn die Befreiung von Ausbeutung bedeutet auch die Befreiung der gesamten Menschheit.