Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter. Die meisten Frauen erfahren in ihrem Leben eine der vielen Formen der Gewalt, sei es körperliche, psychische oder sexualisierte Gewalt. Besonders psychische Gewalt, wie z.B. Drohungen, Stalking, Fertigmachen oder Anschreien, bleibt oft unentdeckt. Gerade weil diese Gewalt äußerlich keine Wunden hinterlässt, ist sie so gefährlich. Viele erleben Gewalt von ihren (Ex-)partnern oder Familienangehörigen. Im Jahr 2016 wurden 165 Frauen in Deutschland von ihren Partnern oder Expartnern ermordet.
Das Patriarchat ist ein gewaltvolles System, das Frauen tagtäglich unterdrückt. Frauen verdienen durchschnittlich 23% weniger als Männer. Oft arbeiten sie unter schlechteren Bedingungen, zu niedrigen Löhnen und nicht selten in Teilzeit.
Das Patriarchat presst Frauen ihre Rolle als Hausfrau und Mutter auf, sodass auch heute noch die meiste Arbeit im Haushalt, bei der Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen an Frauen hängen bleibt. Zugleich sollen Frauen einem unnatürlichen Schönheitsideal entsprechen, das sie krank macht.
Das Patriarchat ist in dieser Gesellschaft tief verankert und hat eine Jahrtausend lange Geschichte. Genauso haben aber die Aufstände und Befreiungskämpfe der Frauen auch eine Geschichte!
Heute, 38 Jahre nach der Ausrufung des Tages gegen Gewalt an Frauen, ist dieser ebenso aktuell wie je zuvor.
Am 25. November 1960 wurde ein Mordanschlag auf die 3 Schwestern Patria, Minerva und Maria-Teresa Mirabal durch Militärs des damaligen Diktators der Dominikanischen Republik, Refael Trujullo, verübt. Sie waren ein aktiver Teil der „Movimiento Revoluicionari 14 de Junio“ (Revolutionäre Bewegung des 14. Juni) in der Dominikanischen Republik. Sie kämpften gegen die Diktatur Trujullos und für die Rechte der Frauen im Land. So war Minerva selber eine der ersten Frauen, die den Titel „Doktor der Rechtswissenschaften“ an der autonomen Universität von Santo Domingo erlangte. Dieser feige Anschlag auf die drei Schwestern war der Anlass des ersten Tag gegen Gewalt an Frauen.
Wir werden Gewalt gegen Frauen beseitigen!
Das Patriarchat mit seiner Jahrtausend langen Geschichte und der Kapitalismus sind heute untrennbar miteinander verbunden. Wir werden die Unterdrückung der Frau im Kapitalismus nicht besiegen. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass wir den Frauenbefreiungskampf nicht heute schon auf die Tagesordnung setzen müssen. Wir Frauen, als doppelt unterdrückter Teil der Gesellschaft haben heute schon zwei Kämpfe zu führen. Den Kampf für die sozialistische Revolution und den Kampf für die Befreiung der Frau auf allen Ebenen der Gesellschaft!
Wir Frauen sind aber nicht einfach die armen doppelt unterdrückten Wesen im Kapitalismus. Jede einzelne Frau, die sich von ihren Ketten löst, jede einzelne Frau die sich erhebt und sich ihre verdiente Freiheit nimmt, ist eine unglaublich starke Kämpferin!
Nicht nur am Tag gegen Gewalt an Frauen und am 8. März, dem internationalen Frauenkampftag, kämpfen wir für unsere Rechte. Immer, wenn Frauen sich der Situation der proletarischen Frauen bewusst werden und sie sich entscheiden sich zur Wehr zu setzen, führen sie einen Kampf. Nicht nur dann, wenn sie gemeinsam und stark ihre Forderungen auf die Straße tragen. Die Allgegenwärtigkeit des Patriarchats zwingt uns immer und überall Kämpfe zu führen. Jede Frau, die die Rechte zurück erobert, die ihr genommen wurden, ist stark! Und das wir diesen Kampf niemals alleine führen, sondern gemeinsam als Frauen für alle, die unter dem Patriarchat leiden, macht uns umso stärker. Unvergessen sind dabei unsere Genossinnen und Vorbilder, wie Ivana Hoffmann, Rosa Luxemburg oder Hannie Schaft. Sie widmeten ihr Leben dem Kampf gegen die Klassengesellschaft und das Patriarchat. Jeden Tag aufs neue führen Tausende Frauen auf dieser Welt ihren Kampf fort, gegen den Imperialismus und das Patriarchat. Für den Sozialismus und die Befreiung der Frau!
Frauen, die Kämpfen sind Frauen die Leben – Lasst uns das System aus den Angeln heben!
Frauen des Kommunistischen Aufbaus / der Kommunistischen Jugend