Eine Erklärung der Kommunistischen Jugend
Wir befinden uns mitten im Pride Month. Dieser geht zurück auf den Stonewall Aufstand in New York City am 28. Juni 1969. Damals ließen sich die LGBTI+ Gäste des Stonewall Inn nicht mehr von der Polizei schikanieren, sondern schlugen zurück. Dieser Tag ist ein Teil kämpferischer Geschichte eines besonders unterdrückten Bestandteils unserer Klasse.
Wie jedes Jahr nutzen diesen Monat allerdings auch die großen Monopole. Dabei ist BMW (mit einem in Regenbogenfarben eingefärbtem Logo) nur ein Beispiel für die unzähligen deutschen Unternehmen, die noch im Hitlerfaschismus unter anderem von der Zwangsarbeit homosexueller Menschen profitiert hatten, nun aber den Pride Month nutzen, um das eigene Image aufzupolieren und zu zeigen, wie divers sie angeblich sind.
Neben der Anpassungsfähigkeit des deutschen Imperialismus zeigen solche Beispiele auch, dass LGBTI+ Personen für kapitalistische Großkonzerne nichts anderes sind als eine Marktnische, mit der man Profite scheffeln und von einer unbequemen Geschichte und Gegenwart der Ausbeutung ablenken kann.
Gleichzeitig sind diese Unternehmen und der deutsche Staat die führende organisatorische Kraft in den alljährlichen CSD-Paraden, während Postmodernismus und Identitätspolitik die ideologisch bestimmenden Einflüsse sind. Beides wird nicht zur LGBTI+-Befreiung führen! Denn die Wurzeln der Unterdrückung von LGBTI+ Personen sind Kapitalismus und Patriarchat, welche aufs engste miteinander verwoben sind.
Während der deutsche Staat dieses System nicht überwinden kann und will, bietet uns auch der Postmodernismus keinen gangbaren Weg der Befreiung, sondern nur den der weiteren Spaltung und Zersplitterung der Unterdrückten.
Deshalb muss es für uns als Kommunist:innen darum gehen, die bürgerlichen Einflüsse aus der LGBTI+ Bewegung zurück zu drängen. Es ist unsere Aufgabe LGBTI+-Bewegung und Arbeiter:innenbewegung auf revolutionärer Grundlage zu vereinigen.
Wir rufen deshalb dazu auf, am 28. Juni revolutionäre Veranstaltungen als Alternative zu den bürgerlichen Christopher Street Days zu organisieren und sich an solchen zu beteiligen. Am Stonewall-Jahrestag gilt es, die kämpferische Geschichte der LGBTI+ Bewegung hoch zu halten und daran anzuknüpfen. Nur wenn wir den Kapitalismus beseitigen, können wir die LGBTI+- Unterdrückung überwinden!
Stonewall was a riot!
Stonewall gedenken heißt Kapitalismus zerschlagen!