Auf zum revolutionären Block auf der LLL-Demonstration am 9. Januar 2022
Wie jedes Jahr werden auch im kommenden Januar Tausende Kommunist:innen sowie fortschrittlich und revolutionär gesinnte Menschen nach Berlin reisen, um dem Jahrestag der Ermordung zweier der wohl bedeutendsten Führer:innen der Kommunistischen Bewegung in Deutschland zu gedenken.
Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg sind unserer Bewegung von der Konterrevolution – von reaktionären Freikorps im Verbund mit der Sozialdemokratie – genommen worden: Viel zu früh und doch konnten ihre Ideen bis heute nie getötet werden.Sie lebten damals fort in den Genoss:innen, die die klaffende Lücke, die die beiden in der jungen KPD hinterlassen hatten, zu füllen versuchten.
Und heute leben sie fort, in all jenen, die nicht bloß aus Tradition zur Gedenkstätte der Sozialist:innen trotten, sondern in Berlin demonstrieren, weil sie ganz konkret planen, in ihrem Leben Rosa, Karl und unzähligen anderen Genoss:innen auf dem Weg zur sozialistischen Revolution nach zu eifern.
Am Grab der revolutionären Gefallenen unserer Sache die Treue zu schwören ist gut und richtig, es kann eine Erklärung des revolutionären Willens sein; oder eine unerschöpfliche Quelle von Energie für viele unserer Genoss:innen, die sich, wenn die eigenen Schwierigkeiten unüberwindlich erscheinen, an die objektiv noch viel größeren Herausforderungen erinnern, die andere vor uns gemeistert haben.
Aber das alleine genügt nicht, sondern es gilt den unsterblich gewordenen Genoss:innen in unseren Taten nach zu eifern. Was soll das heißen? Es heißt zum Beispiel, sich von Niederlagen und Zerfahrenheit nicht einschüchtern lassen, sondern einen mutigen erneuten Ansturm auf die Festung des deutschen Imperialismus starten.
Es heißt, den Marxismus-Leninismus auf die Höhe der Zeit zu heben und die Kommunistische Partei Deutschlands wieder aufzubauen. Es heißt, mit jeder Faser unseres Daseins auf die Revolution hinzuarbeiten: Auf dass bald erneut ein:e Vertreter:in der revolutionären Vorhut in diesem Land, die Gründung der Räterepublik bekannt geben kann und sie dieses Mal von der bewaffneten Arbeiter:innenklasse erfolgreich verteidigt wird.
Aber die glänzenden Momente im Rampenlicht der Geschichte waren selbst bei so hervorragenden Führer:innen wie Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht nicht etwa Alltag, sondern viel mehr wenige Höhepunkte, mit denen die beiden Leben voller Kämpfe – auch mit sich selbst – krönen konnten.
Karl Liebknecht hätte wohl nie die Deutsche Räterepublik ausrufen können, hätte er sich nicht in jungen Jahren gegen das vermeintlich sichere und behagliche Leben als Rechtsanwalt entschieden. Rosa Luxemburg hätte sich nie mit ihren letzten veröffentlichten geschriebenen Worten „Ich war, ich bin, ich werde sein“ in die revolutionären Geschichtsbücher eintragen können, wenn sie als die SPD den proletarischen Internationalismus und somit Millionen Arbeiter:innen weltweit verriet, ihrer Enttäuschung und ihrem Entsetzen hingegeben hätte.
Dem Andenken unserer Gefallenen gerecht zu werden, muss heißen ihnen in Berlin zu gedenken und dies als Anstoß zu nehmen, um daraufhin jeden verbliebenen Tag des Jahres 2022 zu nutzen, um in ihren Fußstapfen weitere Schritte voran zu gehen.
Karl und Rosa sind ebenso wenig als unsterbliche Held:innen der revolutionären Arbeiter:innenbewegung geboren worden wie wir. Sie sind dazu geworden durch harte Kämpfe in Verbindung mit ihren sozialistischen Sehnsüchten und ihrem revolutionären Willen, die die Konterrevolution weder mit Kerker noch mit Verrat ausradieren konnte.
Karl und Rosa zu gedenken, muss ein Aufruf sein, die eigenen Grenzen in Frage zu stellen; das was wir für gegeben und sicher halten in Frage zu stellen und voller Elan unseren Platz in den ersten Reihen des revolutionären Kampfes einzunehmen.
Auf zum revolutionären Block auf der LLL-Demonstration am 9. Januar 2022