Auch über 60 Jahre nach dem Tod der Mirabal Schwestern in der Dominikanischen Republik ist Gewalt an Frauen allgegenwärtig. Mädchen und Frauen überall auf der Welt erleben die unterschiedlichsten Formen der Unterdrückung, nur weil sie Frauen oder Mädchen sind. Auch in diesem Jahr dauerten die Corona-Pandemie und Wirtschaftskrise weiter an, Kriege wurden geführt, Fluchtursachen geschaffen und wir konnten weiter sehen, wie sich die Situation der Frauen auf der ganzen Welt weiter zuspitzt.
All diese Entwicklungen zeigen, dass es mehr denn je unerlässlich ist, der Gewalt etwas entgegenzusetzen. Wir brauchen funktionierende Frauenorganisationen, die patriarchaler Gewalt eine kämpferische Antwort geben und den Weg zur Frauenrevolution gehen. Keine von uns darf zu Hause alleine gelassen werden. Dafür müssen wir uns gemeinsam politisieren, ideologisch gegen das Patriarchat wappnen und organisiert den Unterdrückern entgegentreten. Wir müssen Selbstverteidigungsstrukturen schaffen und uns eigenverantwortlich gegen Vergewaltiger zur Wehr setzen – denn der bürgerliche Staat wird uns dabei nicht helfen.
Die Geschichte der Frauenunterdrückung ist eine Geschichte des Frauenkampfes!
In der Vergangenheit haben starke Frauen uns viele wichtige Rechte und Möglichkeiten erstritten, auf die wir heute aufbauen. In unseren Herzen leben Clara Zetkin und Rosa Luxemburg, die vor 100 Jahren schwesterlich die Frauenrevolution führten. In unseren Herzen lebt Hanni Schaft, die sich bis zum letzten Atemzug gegen den deutschen Faschismus wehrte. In unseren Herzen lebt Ivana Hoffmann, die voller Mut die Revolution in Rojava verteidigte.
Jede von ihnen hat nicht nur objektiv die Lage der Frauen verbessert – mit ihrem Leben und Kampf haben sie uns Frauen auch ein neues Selbstbewusstsein gegeben und jeder Streit für die Befreiung der Frauen hat neue Solidarität untereinander geschaffen.
So wie all die mutigen Frauen vor uns schwesterlich, Schulter an Schulter, für ihre Befreiung gestritten haben, müssen auch wir uns schwesterlich zusammenschließen! Wir werden uns Räume nehmen, in denen wir unsere Forderungen definieren, um sie gemeinsam in die Bewegung zu tragen, wir werden die uns zustehende Freiheit ergreifen!