Die vergangenen Jahre waren geprägt von sich zuspitzenden Krisen und Kriegen, welche sich zunehmend negativ auf das Leben der Arbeiter:innen und unterdrückten Völker auf der ganzen Welt auswirken. Auch hier in Deutschland sind wir gebeutelt von den Angriffen auf unsere Klasse. Die sich verschärfende Wirtschaftskrise mündet in immer stärkeren Reallohnverlusten und Massenentlassungen, da der Reichtum der Kapitalist:innen am ehesten darüber gesichert werden kann, wenn bei uns gespart wird. Unsere demokratischen Rechte werden an verschiedenen Stellen eingeschränkt. Die Militarisierung und offene Kriegsrhetorik wird immer unverblümter, da sie uns für die kommenden, noch größeren Kriege gewinnen wollen, um für ihre Profite zu kämpfen.
Der Ausbruch des Ukrainekrieges vor drei Jahren markierte einen neuen Sprung in der Zuspitzung der weltweiten Widersprüche. Ihm folgten Ausbrüche und Eskalationen zahlreicher weiterer Kriege, unter anderem in Gaza, wo Hunderttausende von systematischer Vernichtung und Vertreibung ihr Leben oder ihre Heimat verloren haben. Gleichzeitig klingeln in deutschen Rüstungskonzernen die Kassen und die Korken knallen, denn am Krieg und an Waffenlieferungen verdienen die Kapitalist:innen fantastisch. Sie bemühen sich Hand in Hand mit den Kriegstreiber:innen der unterschiedlichsten Parteien im Parlament darum, die Bilder von Krieg zur neuen Normalität werden zu lassen. Wir sollen uns daran gewöhnen, der Krieg soll Bestandteil auch unserer Realität werden. Denn was jetzt noch weit weg erscheint, wird in Bezug auf noch größere Kriege, die letztlich uns alle direkter betreffen, bereits vorbereitet.
In Mitten der Vorbereitungen auf einen neuen Weltkrieg sowie der anhaltenden Wirtschaftskrise zerbricht die deutsche Regierung. Eine Regierung, der nur die wenigsten in diesem Land wohlgesonnen waren, da sie keinerlei Lösungen für die Probleme der Menschen bot. Doch gerade jetzt, wo viele das erste Mal wieder mit dem Gedanken konfrontiert sind, selbst einen Krieg erleben zu müssen oder mit Angst und Ungewissheit auf die eigene Zukunft geblickt wird – gerade jetzt benötigt es diese Antworten.
Als Frauen der Arbeiter:innenklasse brauchen wir diese dringender denn je. Denn dort, wo sich Krisen verschärfen, Kriege bereits wüten oder vorbereitet werden, dort bekommen wir immer offener die Ausprägungen des Patriarchats zu spüren, die sich am häufigsten innerhalb der Familie und Partnerschaft zeigt. Gewalt gegen Frauen ist Alltag und die Zahlen klettern und klettern in die Höhe. Schon wieder ein Femizid, schon wieder eine Schwester gerissen aus unseren Reihen. Durch die sich verschlechternde ökonomische Situation von Frauen der Arbeiter:innenklasse ist es zudem nahezu unmöglich, gewalttätige Beziehungen zu verlassen und auf die Unterstützung des Staates können wir sowieso nicht vertrauen. Es sind also auch die Frauen unserer Klasse, die sich fragen, wohin die Entwicklungen gerade eigentlich führen sollen.
Die erstarkende faschistische Bewegung mitsamt aller reaktionär-bürgerlichen Kräfte im Parlament haben hier vermeintlich einfache Antworten zu bieten. Antworten, die nicht nur die steigende Gewalt gegen Frauen beantworten sollen, sondern auch die innere Aufrüstung, den Ausbau der Überwachung oder die reaktionäre Asylpolitik erklären sollen. Nicht um sonst ist es das Hauptthema der unterschiedlichen Parteien: Migration. Ausländer. Muslime. Eine Antwort, mit welcher viele Probleme beantwortet zu sein scheinen. Und ganz nebenbei kann die Hetze gegen unsere migrantischen Klassengeschwister genutzt werden, um sowohl Nationalismus als auch Vaterlandsliebe zu stärken, die wiederum notwendig sind für die eigenen Kriegsvorbereitungen.
Wir wissen aber, dass kein Grenzzaun der Welt Gewalt gegen Frauen, die Ausbeutung am Arbeitsplatz, die kommenden Kriege verhindern wird. Dass wir durch keine abgeschobene Person auch nur einen Pfennig mehr Geld in der Tasche haben. Dass wir Frauen in unserem Zuhause dadurch nicht sicherer sind. Dass keine Waffenlieferungen und kein Krieg gegen andere Länder dazu führen wird, dass die Situation von uns Arbeiterinnen sich hier verbessert.
Das Einzige, was die rassistische bis hin zu offen faschistischer Propaganda also kann ist, uns zu spalten. Eine Lösung für all die Probleme jedoch bietet sie nicht. Denn mit dem Aufschwung der rechten Bewegung steigt die Gewalt an Frauen. Mit der Einschränkung der Rechte von Geflüchteten geht die Einschränkung vieler weiterer erkämpften Rechte einher, wie dem Selbstbestimmungsrecht oder auch erkämpften Arbeitsrechten. Auf diesen Taschenspielertrick des Gegeneinanderausspielens fallen wir jedoch nicht rein und da der Klüngel aus Konzernchefs und Politiker:innen uns offensichtlich nichts außer Hetze, Krieg und Krise zu bieten hat, müssen wir für uns selbst Partei ergreifen.
Das bedeutet, dass wir uns als Frauen der Arbeiter:innenklasse, als Antifaschistinnen, als Kommunistinnen im Kampf um die Veränderung, die es dringender denn je benötigt, zusammenschließen und unsere ganze Kraft nutzen müssen. Diese Veränderung gewinnen wir nicht an der Wahlurne, sondern müssen wir uns erkämpfen im Wissen darum, dass das Leben in einer Gesellschaft frei von Krieg, Krise und patriarchaler Gewalt möglich ist. Doch das freie Leben kommt nicht von allein, sondern wir müssen die Wegbereiterinnen der sozialistischen Revolution sein.
Lernen wir von dem Mut und der Stärke der Antifaschist:innen Hanna, Clara, Paula und Maja. Lernen wir von allen kämpfenden Frauen weltweit, die ihren Ausbeuter:innen und Unterdrückern die Stirn bieten. Reihen wir uns in diese Kämpfe ein, indem wir es ihnen gleich tun und auch hier im Lande den Kriegstreiber:innen und Kapitalist:innen unsere organisierte Kraft entgegenstellen.
Denn der Hauptfeind steht im eignen Land – Frauen leisten Widerstand! Heraus zum 8. März!