Die Ergebnisse des 5. Kongress

Liebe Leser:innen,

wir freuen uns euch mit den folgenden Dokumenten die öffentlichen Ergebnisse des 5. Kongresses des Kommunistischen Aufbaus vorlegen zu können.

Der Kongress hat nach einer mehrmonatigen intensiven Vorbereitungsphase, in der die Entwicklung der Organisation in den vergangenen Jahren in allen Organen und Arbeitsbereichen kollektiv diskutiert wurde, erfolgreich stattgefunden. Dabei haben die Mitglieder aus allen Bereichen und Teilen der Organisation ihre Kritiken, Ideen und Vorschläge eingebracht, welche anschließend auf dem Kongress weiter diskutiert, vertieft und abgestimmt wurden.

Der 5. Kongress hat vom 8. bis 11. Mai 2025, mit Delegierten aus allen Regionen Deutschlands und allen Arbeitsbereichen der Organisation, stattgefunden. 80 Jahre nach dem Sieg über den deutschen Faschismus hat dieser Kongress in einer Zeit stattgefunden, die geprägt ist von der Zuspitzung der zwischenimperialistischen Widersprüche, einem weltweiten Erstarken rechter und faschistischer Kräfte und einer Zunahme der Repression gegen fortschrittliche, revolutionäre und kommunistische Kräfte.

Wenn wir uns die politischen Lage anschauen, die sich immer stärker und schneller zuspitzt, dann ist natürlich klar, dass sich auch die Anforderungen an uns verändern und dass die Ansprüche größer werden. Die politische Lage erfordert von uns also in erster Linie Mut. Sie erfordert den Mut, dass wir über den Tellerrand schauen und nicht nur innerhalb von dem denken, was wir heute kennen und gewohnt sind.“ so fasste eine Genossin bei der Eröffnungsrede die vor der Organisation stehenden Aufgaben und die Verantwortung der Delegierten für den Kongress zusammen.

Der Kongress war geprägt von einer selbstkritischen Atmosphäre, welche die Entwicklung der Organisation in den vergangenen Jahren seit dem 4. Kongress kritisch auswertete und die eigenen Fehler und Erfolge in diese Entwicklung einordnete. Ausgehend von der Analyse der eigenen Entwicklung und der sich zuspitzenden politischen Lage hat der Kongress die strategische Entwicklungsrichtung der Organisation für die kommenden Jahre festgelegt.

Ein besonderer Schwerpunkt lag neben der intensiven Diskussion der notwendigen Entwicklung der eigenen Organisationsstrukturen auf der weiteren Entwicklung der innerorganisatorischen Selbstständigkeit der Frauenorganisation und dem Weg der Jugendorganisation zu ihrer organisatorischen Unabhängigkeit.

In der kommenden Zeit ist es nun die Aufgabe der gesamten Organisation, die getroffenen Beschlüsse in die Praxis umzusetzen und weitere mutige Schritte auf dem Weg des Parteiaufbaus zu gehen.

Zusammenfassung der Ergebnisse des 5. Kongress

Organisationsentwicklung

Nachdem bereits unser letzter Kongress auf das deutliche quantitative Wachstum der Organisation mit der Ausrichtung auf die notwendige Anpassung unserer Organisationsstrukturen reagiert hatte, konnte der 5. Kongress ein nochmals beschleunigtes Wachstum und die weitere Ausdehnung auf zahlreiche neue Städte und Regionen in Deutschland feststellen.

Der Kongress hat die daraus resultierenden organisatorischen und politischen Veränderungen diskutiert und beschlossen. Dazu gehört eine vertiefte Ausdifferenzierung und Professionalisierung der organisatorischen Strukturen und aller einzelnen Arbeitsgebiete, sowie eine bewusste Arbeit daran, aus der steigenden Quantität auch eine neue Qualität der Arbeit zu schaffen.

In diesem Zuge müssen auch bisherige Arbeitsweisen, Methoden und Organisationskonzepte kritisch hinterfragt und durch neu zu schaffenden Mechanismen ersetzt werden. Dies gilt insbesondere auch in Zeiten, in denen wir aktiver in die Klassenkämpfe eingreifen wollen und müssen.

Der Kongress hat zudem die notwendigen Schritte im Hinblick auf die steigende Repression gegen die antifaschistische und revolutionäre Bewegung diskutiert. Nur eine kommunistische Organisation, welche die unterschiedlichsten Kampfformen kombinieren kann und dabei den notwendigerweise folgenden Repressionsschlägen stand hält, kann in die Rolle einer kommunistischen Avantgarde in Deutschland hineinwachsen. Im Umgang damit müssen in der kommenden Zeit konkrete politische und organisatorische Antworten gefunden werden.

Auch auf der Straße, in den Kämpfen unserer Klasse und den politischen Bewegungen muss sich das Wachstum der Organisation in einer größeren und aktiveren Rolle widerspiegeln. Hier gilt es in der kommenden Zeit, die eigenen Ansprüche zu steigern, deutliche Schritte nach vorne zu gehen und sich mutig in die vor uns stehenden Kämpfe zu werfen.

Kader:innenentwicklung

Das anhaltende Wachstum der Organisation macht auch eine immer größere Anzahl an politisch, ideologisch, organisatorisch und praktisch gut ausgebildeten und erfahrenen Kader:innen notwendig. Dabei muss in der kommenden Zeit an den bereits entwickelten Methoden und Konzepten der Kader:innenentwicklung angeknüpft und gleichzeitig konkret an ihrer Weiter- und Höherentwicklung gearbeitet werden. Dazu gehört auch, die zahlreichen unterschiedlichen Erfahrungen in der Organisation stärker zu verkollektivieren und weiterzugeben.

Sowohl für die vor uns stehenden Entwicklungsschritte, als auch um unsere eigenen höheren Ansprüche und Ziele zu erfüllen, werden wir in der kommenden Zeit die allseitige Kader:innenentwicklung auf einem neuen Niveau entwickeln müssen. Die dauerhafte konsequente Arbeit an der Entwicklung des revolutionären Klassenbewusstseins in all seinen Facetten wird ein Erfolgskriterium für die Entwicklungen der kommenden Zeit sein. Trotz erreichter Fortschritte auf diesem Gebiet, bleibt es eine zentrale Aufgabe für unsere Organisation, eigene Methoden zur Herausbildung von Berufsrevolutionär:innen zu entwickeln und diese systematisch anzuwenden.

Teil dieser Aufgabe ist es, neben der allseitigen Entwicklung unserer Kader:innen, auch eine praktische und theoretische Spezialisierung und Vertiefung der eigenen Fähigkeiten in den jeweiligen Arbeitsbereichen zu erreichen. Zudem müssen die Methoden und Anstrengungen zur Schaffung einer neuen Qualität und Quantität von Frauen-, Jugend- sowie LGBTI+ Kader:innen gesteigert und dabei die jeweiligen besonderen Bedürfnisse beachtet werden.

Agitation und Propaganda

Auch in der Entwicklung unserer Agitation und Propaganda müssen wir uns neue und größere Ziele setzen. Die Entwicklung einer konkreteren und tatsächlich bei den Problemen und Interessen unserer Klasse ansetzenden Agitation und Propaganda muss sich durch alle Arbeitsbereiche ziehen.

Insbesondere die Arbeit mit und die Entwicklung von politisch-ideologisch richtigen Losungen muss intensiver geschult und in der gesamten Breite der Organisation auf ein höheres Niveau gehoben werden. Dafür muss es gelingen, die eigenen ideologisch-politischen Standpunkte weiterzuentwickeln und das allgemeine ideologische Niveau in der ganzen Breite unserer Organisation zu heben.

Während wir unsere politische und ideologische Linie vertiefen wollen, indem wir sie kontinuierlich auf die sich verändernde Realität anwenden, gilt es, diese immer besser zu popularisieren und auf vielfältigeren Wegen in unsere Klasse tragen.

Massenarbeit

In der Massenarbeit wird es in der kommenden Zeit darum gehen, diese auf allen Ebenen weiter auszubauen, zu verbreitern und zu vertiefen.

Dies gilt für die Ausdifferenzierung der Methoden und Konzepte, mit denen wir die Arbeit in unserer Klasse machen und die in vielen Bereichen heute noch zu eindimensional sind.

Unsere Massenarbeit muss sich gezielt auf immer mehr Teile unserer Klasse ausrichten, welche wir bisher noch nicht oder zu wenig erreichen. Das gilt sowohl für diejenigen Teile, die sich nicht in erster Linie durch eine aktivistische Praxis abholen und einbinden lassen, als auch für die Mehrheit der Klasse, die nicht in den Großstädten und urbanen Ballungsräumen wohnt. Ebenso gilt es, die gewachsene eigene Stärke auf die Probe zu stellen, indem wir auch bestehende Massenorganisationen, die politisch klar unter bürgerlicher Führung stehen, mehr als notwendiges Kampffeld im Ringen um die Herzen und Köpfe unserer Klasse begreifen.

Durch den Ausbau unserer Methoden und die Kombination verschiedenster Organisations- und Kampfformen müssen wir in der kommenden Zeit mehr in die Lage kommen, immer größere Teile der Massen in den Klassenkämpfen mitzureißen und für eine revolutionäre Linie zu begeistern.

Diese Bestrebungen müssen dem Ziel des Wiederaufbaus einer klassenkämpferischen Arbeiter:innenbewegung dienen und dabei auch gezielt zur Entwicklung und Stärkung einer proletarischen Frauen-, Jugend- und LGBTI+ Bewegung beitragen.

Frauenorganisation

Ein besonderes Gewicht in den Diskussionen des Kongresses lag auf der Diskussion der Entwicklung der Frauenorganisation. Aufbauend auf den Ergebnissen der 1. Frauenkonferenz hat der Kongress die innerorganisatorische Eigenständigkeit der Frauenorganisation gestärkt und mit erweiterten Rechten ausgestattet.

Die Auswertung der eigenen Fehler und Probleme im Kampf gegen patriarchales Fehlverhalten und Gewalt, sowie die intensive Arbeit der Frauenorganisation in den vergangenen Monaten dazu, haben zu einem vertieften Verständnis für die Verantwortung aller Geschlechter im Kampf gegen das Patriarchat geführt.

Auch auf dem theoretischen Gebiet der Frauenrevolution muss die ideologische Linie weiterentwickelt und geschärft werden und aus der allgemeinen Linie eine konkrete Praxis mit entsprechenden Losungen entwickelt werden, um gezielter die proletarischen Frauen anzusprechen.

Der Kongress hat zudem die bisher unterentwickelte LGBTI+ Arbeit kritisch ausgewertet und die notwendige Stärkung dieses Arbeitsbereichs, sowie die gezielte Arbeit mit trans- und nicht binären Genoss:innen beschlossen.

Jugendorganisation

Seit dem vergangenen Kongress ist die Jugendorganisation stark gewachsen und auch das Niveau ihrer Arbeit konnte deutlich erhöht werden. Sie hat damit eine erste Phase in ihrer Entwicklung abgeschlossen. Der Kongress hat die Ausrichtung beschlossen, dass es in der kommenden Zeit darum gehen muss, alle notwendigen Voraussetzungen für die organisatorische Unabhängigkeit der Jugendorganisation zu schaffen und diese zu verwirklichen.

Die organisatorische Unabhängigkeit ist dabei ein notwendiger Schritt, damit die Jugendorganisation ihre Aufgaben im Parteiaufbau vollumfänglich erfüllen kann. Sie ist eine Voraussetzung dafür, dass sie tatsächlich zu einer kommunistischen Massenorganisation der proletarischen Jugend und zu einem Motor der Entwicklung der gesamten Organisation werden kann.

Mit der organisatorischen Unabhängigkeit muss die Jugendorganisation in zahlreichen Fragen eigene Wege beschreiten und insbesondere eigene moderne und ansprechende Agitations- und Propagandaformen zur Politisierung und Organisierung der proletarischen Jugend finden.

Politische Resolutionen

Der Kongress hat neben der Festlegung der strategischen Entwicklungsrichtung und konkreten Beschlüssen für die kommende Zeit, die an dieser Stelle nicht veröffentlicht werden, in vier politischen Resolutionen auch für die Öffentlichkeit nachvollziehbar einige Kernpunkte seiner Ergebnisse festgehalten.

Die Resolution zur „aktuellen politischen Lage“ fasst die zum Zeitpunkt des Kongresses festgestellten Entwicklungslinien der politischen Lage in Deutschland und der Welt zusammen. Aufbauend darauf werden in der Resolution „Unsere Aufgaben im Klassenkampf“ die konkreten Aufgaben und Entwicklungslinien der Organisation für das Eingreifen und Agieren in den kommenden Klassenkämpfen festgehalten.

In der Resolution „Die notwendigen Entwicklungsschritte gehen“ werden die aus der aktuellen Lage und dem Entwicklungsstand der Organisation gezogenen organisatorischen Schlussfolgerungen umrissen. In der Resolution „Unsere Aufgaben als revolutionäre Internationalist:innen“ werden die nationalen und internationalen Aufgaben festgehalten, welche wir als Kommunist:innen im Rahmen des proletarischen Internationalismus haben.

Zudem hat der Kongress die Erstellung eines Grußworts an die internationalen und von Repression betroffenen Genoss:innen beschlossen.

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