Solange das Herz in meiner Brust schlägt, solange das Blut durch meine Adern rinnt, werde ich kämpfen. Jakow Michailowitsch Swerdlow, geboren am 4. Juni 1885 in Nishni-Nowgorod, war ein bedeutender Führer der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und einer der engsten Kampfgefährten und Mitstreiter Lenins in den Jahren der Revolution in Russland. Mit nur 16 Jahren schloss er sich der SDAPR an, mit 19 Jahren wurde er zum Berufsrevolutionär, mit 26 Jahren Mitglied des Zentralkomitees der SDAPR, mit 32 Jahren Vorsitzender des Gesamtrussischen Zentralexekutivkomitees. Während seiner Jugend führte er zahlreiche Aufgaben des revolutionären Kampfes planmäßig und entschlossen durch und entwickelte sich zu einer der fortschrittlichsten Kräfte unter den Bolschewiki.
Als Kind wurde Swerdlow schon früh mit den Ungerechtigkeiten der Welt konfrontiert. Mit mehreren Geschwistern lebte er in einem Raum neben der Gravierwerkstatt des Vaters mit kärglichen Mitteln. Seine Mutter verstand es jedoch, die Not zu meistern und ihre Kinder zu lebhaften und selbstständigen Menschen zu erziehen. Bildung besaß einen hohen Stellenwert und so wurde es Swerdlow ermöglicht, ein Gymnasium zu besuchen. Das Lernen fiel ihm leicht, doch auf jene Fragen, welche ihn wirklich bewegten, fand er in der Schule keine Antwort. So begann Swerdlow sich eigenständig weiterzubilden, verbotene Bücher zu lesen und bald auch Flugblätter der SDAPR zu studieren. Nach dem Tod seiner Mutter gezwungen, das Gymnasium zu verlassen, begann er eine Lehre bei einem Apotheker in der Stadt. Durch seine lebensfrohe und gesellige Art machte Swerdlow sich schnell bei seinen ArbeitskameradInnen beliebt und führte seine ersten proletarischen Kämpfe gegen jede Ungerechtigkeit mit ihnen, wie zu lange Arbeitstage oder mangelnde Bezahlung. 1901 wurde er schließlich Mitglied der SDAPR und übte seine ersten Parteiaufträge aus. Es folgte ein harter Weg der revolutionären Entwicklung, der Bildung und Herausarbeitung von Fähigkeiten, geprägt von mehreren Verhaftungen und ständiger Repression durch den russischen Zarismus.
Swerdlow geriet jedoch nie in Verzweiflung. Gerade durch die ständige Gefahr, im Gefängnis zu landen, musste jeder Tag der Freiheit geschätzt und genutzt werden, und selbst wenn er hinter Gittern saß, wusste der junge Revolutionär diese Zeit produktiv zu gestalten. Eine wichtige Stütze während dieser Jahre waren die Texte Lenins, welche er mit Begeisterung und Eifer innig studierte. Swerdlows größtes Bestreben wurde es, sich die Eigenschaften eines Berufsrevolutionärs anzueignen und sein Leben der Parteiarbeit zu widmen, und er verfolgte es entschlossen und unbeirrt bis zum Ziel. Als Kader durchlebte er Gefängnisse und Verbannungen, und doch konnte nie seine Entschlossenheit und sein Vertrauen in den Erfolg der Bolschewiki gebrochen werden. Swerdlow leistete einen unglaublichen Beitrag zur revolutionären Bewegung, lernte aber ebenso vieles von den fortgeschrittenen Arbeitern mit denen er zahlreiche Gespräche und Kämpfe führte.
Am 16. März 1919 starb Swerdlow in Moskau an der Spanischen Grippe. Noch keine 34 Jahre alt, war er zu einem proletarischen Führer geworden, der großes für die Organisation der ArbeiterInnenklasse getan hatte und ein Vorbild für viele Mitglieder der damaligen Kommunistischen Partei Russlands. Wir als junge KommunistInnen sehen J. M. Swerdlow auch heute noch als ein Beispiel unvergleichlicher revolutionärer Kraft und Willensstärke. Sein Durchhaltevermögen und sein Wille, sich jeglichen Repressionen zu widersetzen und selbst die schlimmsten Verhältnisse zu durchstehen, ohne je ins Schwanken zu geraten, weisen uns den Weg. Mit einer strengen Disziplin führte er seine Aufgaben gewissenhaft durch, vergaß dabei jedoch nie seinen Humor sowie seine Mitmenschen, um deren Wohlbefinden er sich ebenso kümmerte. Swerdlow verstand es, jenen, die den Mut verloren hatten, wieder Energie und Vertrauen in ihr eigenes Können zu geben.
Sein Leben, seine Verbindung von Theorie und Praxis soll uns ein Vorbild sein. Swerdlows Andenken soll uns leiten, bis hin zum Kommunismus!