Überall auf der Welt versuchen die Herrschenden mit allen Mitteln die revolutionäre Bewegung kein zu halten und aufkeimende Proteste zu zerschlagen.
Heute gibt es wohl kaum eine Organisation oder politisch aktive Menschen, die nicht auf die eine oder andere Art und Weise mit Repression konfrontiert werden. Auch wenn wir aus unterschiedlichen Kämpfen und Bewegungen kommen, wie z.B. aus antifaschistischen, antirassistischen Zusammenhängen, aus der Antiatom und/oder der Umwelt und Ökologie-Bewegung und/oder uns am Kampf gegen Krieg und Kapitalismus beteiligen, gilt bei dieser Repression „Getroffen hat es einige – gemeint sind wir alle!“
Diesen Grundsatz müssen wir ernst nehmen! Gerade wenn Menschen auf Grund ihres Kampfes gegen die herrschenden Verhältnisse, für eine solidarische Gesellschaft hinter Gittern sitzen, dürfen wir sie nicht vergessen.
In den verschiedensten Ländern der Welt sitzen Genossinnen und Genossen in den Gefängnissen. Wir können ihnen sehr einfach und praktisch zeigen, dass sie auch dort nicht alleine sind.
Wir können ihnen Briefe schreiben. Briefe sind häufig das einzige, was die Gefangenen von der Welt außerhalb der Knäste mitbekommen. Für die politischen Gefangenen ist es sehr wichtig, nicht nur etwas davon mitzubekommen wie die allgemeine politische Situation gerade ist, sondern genauso welche konkreten Kämpfe geführt werden und welche Erfolge es gibt. Das Leben im Knast ist tot langweilig und jegliche Nachricht die etwas Abwechslung bringt, egal ob sie von einer bekannten oder unbekannten Person kommt, ist stets willkommen.
Lasst uns gemeinsam Solidarität aufbauen!
Wir wollen in den nächsten Wochen praktische Schritte gehen, um Solidarität mit den Gefangenen in verschiedenen Ländern aufzubauen. Wir werden in den nächsten Tagen Beiträge zu verschiedenen Gefangenen und ihre Adressen veröffentlichen.
JedeR ist herzlich eingeladen, sich an dieser Kampagne zu beteiligen! Schreibt Briefe und schickt uns Beiträge zu Gefangenen, von denen ihr gehört habt oder die ihr kennt, denn wir werden es alleine leider nicht schaffen, alle Gefangenen hier vorzustellen.
Infos könnt ihr unter anderem beim Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen finden:
Wie schreibe ich Gefangenen?
Wenn es darum geht unseren inhaftierten GenossInnen zu schreiben, kommen viele Unsicherheiten ans Licht. Fragen wie:
„Ist es nicht komisch von einer Fremden Person Briefe zu bekommen?“
„Was kann ich schreiben, was besser nicht?“
oder „Was interessiert mein Gegenüber?“
halten viele davon ab damit zu beginnen, Briefe zu schreiben.
Als erstes sollten wir daran denken, dass jeder Brief ein Lichtblick für die inhaftierten GenossInnen ist. Es ist absolut nicht komisch, sondern sehr erfreulich Briefe zu bekommen, die nicht nur aus dem bekannten Umfeld sind, sondern zu merken, dass die Solidarität deutlich größere Kreise zieht.
Laurinas Mogila der aufgrund “Landfriedensbruch” und Widerstand bei einer Demonstration in Berlin eine 15 monatige Haftstrafe erhielt schreibt in einem Brief über die Bedeutung der Solidarität: “Zuerst war ich sehr einsam und niemand interessierte sich für mich. Das ist als Gefangener das Schlimmste was einem passieren kann. Jetzt ist das aber vorbei und viele zeigen Solidarität! Ich kann heute sagen, sowas gibt einem Kraft, wenn man weiß, das jemand an einen denkt und du nicht vergessen wirst! So eine Erfahrung ist für einen hinter Knastmauern sehr wichtig. (..) Wenn wir alle zusammenhalten, sind wir eine große Kraft. Die Rote Hilfe ist eine starke und große Organisation, die in meiner anfänglichen schwierigen Lage eine große Hilfe gewesen ist. Ich wünsche sie wäre auf der ganzen Welt vertreten Ich bin mit meinem ganzen Herzen mit ihr verbunden.” (..)
Sobald wir einen Brief schreiben, müssen wir uns darüber im klaren sein, dass nicht nur wir und die Gefangenen die Briefe lesen, sondern sie von den Wärtern auch gelesen werden können bevor sie ausgehändigt werden.
Das bedeutet nicht, dass wir nichts über Politik schreiben können. Wir müssen nur darauf achten, dass weder wir, noch die inhaftierte Person dadurch Probleme bekommen könnte. Wenn man beginnt Briefkontakt aufzubauen ist es immer auch gut, um das Eis zu brechen von sich selber zu erzählen. So kann der/die EmpfängerIn entscheiden, ob er weiter in Kontakt bleiben möchte oder nicht. Wir haben schließlich mehr Infos über die Gefangenen, als sie über uns.
Häufig gehen Briefe „aus versehen verloren“, werden lange zurückgehalten oder einzelne Seiten verschwinden. Hier ist es gut das Datum, wann der Brief versendet wurde und Seitenzahlen auf die einzelnen Seiten des Briefes zu schreiben. So kann sowohl die Vollständigkeit, als auch die Zeit, die der Brief gebraucht hat kontrolliert werden.
Niemand ist reich im Gefängnis, somit sind Briefmarken und Briefumschläge häufig Mangelware. Es ist also immer gut Briefmarken und Briefumschläge in den Briefumschlag zu packen.
Auf geht‘s! Nehmt eure Stifte in die Hand, springt über euren eigenen Schatten und beginnt zu schreiben.