Zum Download auf das Bild klicken

Liebe Leserinnen und Leser,

die Zeichen der kapitalistischen Wirtschaft stehen auf Krise. Das Thema ist seit Monaten ein Dauerbrenner in den Medien. Volkswirtschaftler und Bankeninsider geben ein Interview nach dem anderen. Viele von ihnen warnen vor einem großen Crash, der bevorsteht – vielleicht noch größer als der von 2008 / 2009. Zahlreiche Risiken für die Weltwirtschaft werden benannt: Der Brexit, der riesige Schuldenberg in China, der Handelskrieg. Die Währungskrise in der Türkei und Argentinien im vergangenen Jahr ließ die Welt für einige Zeit aufhorchen. Und Regierung sowie große Wirtschaftsinstitute korrigieren ihre Konjunkturprognosen seit einigen Monaten immer wieder nach unten.

Was ist von alldem zu halten? Als KommunistInnen sollten uns das Chaos und die Stockungen nicht überraschen, welche die kapitalistische Wirtschaft regelmäßig hervorbringt. Und doch waren vor zehn Jahren viele von uns überrumpelt, als plötzlich das Finanzsystem vor dem Zusammenbruch stand, die Banken mit Milliarden an Steuergeldern gerettet wurden, während die Betriebe auf Kurzarbeit umstellten und LeiharbeiterInnen vor die Tür setzten. Das soll uns nicht nochmal passieren. Denn wir sind durchaus in der Lage, zu verstehen, was vor sich geht: Was genau sind die Wurzeln von Wirtschaftskrisen im Kapitalismus? Warum bringt der Kapitalismus gesetzmäßig Überproduktion hervor und warum führt diese zu Mangel und Elend bei den ArbeiterInnen? Durch welche Faktoren werden die Krisen heute verschärft? Wie wahrscheinlich ist der große Crash in der nächsten Zeit? Was bedeutet er für die ArbeiterInnenklasse in Deutschland und anderswo? Und warum führt auch der größte Crash nicht automatisch zum Untergang dieses Systems? In der vorliegenden Ausgabe wollen wir uns intensiv mit diesen Fragen beschäftigen und die kapitalistischen Krisen in einem ausführlichen Artikel diskutieren.

Die Jugend ist von den Folgen kapitalistischer Krisen immer besonders betroffen. Nach der letzten Krise galt dies z.B. für Abermillionen Jugendliche in den südeuropäischen Ländern, wo die Arbeitslosigkeit unter ihnen in extreme Höhen schoss. Die Jugend hat daher ein besonderes Interesse daran, sich auf die Klassenkämpfe in der Krise vorzubereiten. Was bedeuten also die Krisen für die Jugend? Und was sind ihre Perspektiven, wenn der Kapitalismus ihnen vor allem Not und Elend zu bieten hat? In einem zweiten Artikel in dieser Ausgabe hat sich die Kommunistische Jugend dieser Thematik gewidmet.

Wir hoffen, dass wir mit dieser Ausgabe die Diskussion in der politischen Widerstandsbewegung über die Krise und den Kampf dagegen voranbringen können. Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern eine gute Lektüre im Angesicht bewegter Zeiten!

Redaktion Kommunismus