Zum 10. Todestag – Von Ivana lernen heißt Siegesbewusstsein lernen!

Seit nun mehr 10 Jahren gedenken Kommunist:innen und Internationalist:innen der Genossin Ivana Hoffmann. Am 7. März 2015 ist die junge Kommunistin aus Duisburg im Kampf gegen den „Islamischen Staat“ bei der Verteidigung der Rojava Revolution unsterblich geworden. Die feindlichen Kugeln des „Daesh“ trafen sie tödlich, als sie gerade einmal 19 Jahre alt war. Als Ivana sich dafür entschied, die Schule abzubrechen und ihr Leben in Duisburg hinter sich zu lassen, war sich über die Tragweite ihrer Entscheidung, bewusst. Doch der Drang, inmitten der Revolution in den Bergen und Dörfern Kurdistans zu stehen, als Mitglied der MLKP (Marxistische Leninistische Kommunistische Partei), war stärker als jede Angst hätte sein können.

Als schwarzes Arbeiter:innenkind, als junge, lesbische Frau, hat Ivana schon früh zu spüren bekommen was es bedeutet, in einer patriarchalen und rassistischen Klassengesellschaft aufzuwachsen. Sie hat von allen Seiten die Grenzen der „bürgerlich-demokratischen Freiheit“ zu spüren bekommen und hatte jeden Anlass dazu, unbändige Wut auf dieses System zu entwickeln. Doch Ivana hatte eine besondere Eigenschaft, die es ihr ermöglichte, aus ihren Erfahrungen eine unbändige Kraft werden zu lassen.

Wenn wir an Ivana denken oder ihrer Familie, ihren Freund:innen und Genoss:innen zuhören, dann geht es um Ivanas Nächstenliebe und ihre lebensbejahende Haltung, mit der sie ihr Umfeld in ihren Bann gezogen hat. Die Wut gegen Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Ausbeutung sowie die Liebe zum Leben und ihren Mitmenschen befeuerten sich gegenseitig. Ihre Wut war nicht blind, sondern wurde zu einer lebendigen, mitreißenden Kraft. Ihre Wut war nicht verbittert, sondern wurde zu lebendigem Widerstand im organisierten Kampf für die Freiheit. Ihr Ungerechtigkeitssinn hat sie nicht gelähmt, sondern bestärkte sie in der Entscheidung, das Leben und die Freiheit im bewaffneten Kampf zu verteidigen. Ivanas Verbundenheitsgefühl zu ihren Klassengeschwistern kannte keine Grenzen, schon gar keine nationalen.

Wenn wir heute, am 10. Todestag von Ivana Hoffmann, Avasin Tekosin Günes, auf die vor uns liegenden Kämpfe blicken, dann können wir vor allem eines von ihr lernen: Ihre Haltung zum Leben, ihr Vertrauen in den organisierten Kampf und ihr Siegesbewusstsein. Ivana stand inmitten des Gefechts, in den Bergen und Dörfern Kurdistans. Sie war sich darüber im Klaren, was dieser Krieg bedeutet. Was es bedeutet in vorderster Front Teil der Revolution in Rojava zu sein. Und dennoch stand sie da, voller Lebensfreude und Leichtigkeit, weil sie in ihren jungen Jahren die Größe bewiesen hat, sich als Teil des Großen und Ganzen zu begreifen, als Teil des internationalen Kampfes um die Freiheit aller Unterdrückten.

In ihrem letzten Brief an ihre Genoss:innen schrieb sie: „Vielleicht werde ich an meine Grenzen kommen und zurückfallen, doch ich werde niemals den Kampfgeist aufgeben und werde voran kommen. Ich werde eine Guerilla voller Nächstenliebe und Hoffnung.“

Ivana hat ihr Versprechen gehalten und hat mit ihrer Geschichte tausende Internationalist:innen und Kommunist:innen vorangebracht, näher zusammen gebracht und inspiriert – und das tut sie auch heute. Unserer Genossin Ivana Hoffmann zu gedenken, bedeutet auch unser Versprechen einzuhalten, die Fahne aller Gefallenen hochzuhalten und uns mit Siegesbewusstsein und tiefer Verbundenheit zu unseren Klassengeschwistern auf der ganzen Welt in die vor uns liegenden Kämpfe zu stürzen.

Widerstand hat einen Namen – Ivana Hoffmann!

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