Unter dem Motto „Luxemburg, Liebknecht, Lenin und die Held:innen von Hamburg zeigen uns den Weg!“ haben wir zum diesjährigen LLL-Wochenende als revolutionären Jahresauftakt nach Berlin mobilisiert.
Auch in diesem Jahr nahmen wir nicht nur an der traditionellen Großdemonstration am Sonntag in Berlin teil, sondern organisierten das gesamte Wochenende über ein kommunistisches Programm voll mit Aktionen, Bildung und Kultur. Am gesamten Wochenende nahmen am kollektiven Programm mit den Genoss:innen der MLKP mehrere hundert Menschen teil.
Bereits im Vorhinein wurde mit zahlreichen AgitProp-Aktionen für das Wochenende mobilisiert und die Kommunistische Jugend organisierte in verschiedenen Städten Jugendtage im Gedenken an die ermordeten Gründer der Kommunistischen Partei Deutschlands und Wladimir Iljitsch Lenin, dessen Todestag sich im Januar zum 100. Mal jährt.
Die Aufgaben der Kommunist:innen in Deutschland und der Welt
Am Samstag haben wir uns in einem gemeinsamen Seminar mit den Genoss:innen der MLKP mit verschiedenen inhaltlichen Fragen beschäftigt. Im Mittelpunkt stand dabei auf der einen Seite die Entwicklung des Imperialismus, die Zuspitzung der zwischenimperialistischen Widersprüche, die Gefahr eines dritten Weltkriegs und die internationalen Aufgaben der Kommunist:innen in dieser Situation. Auf der anderen Seite haben wir uns mit der notwendigen Antwort der Kommunist:innen auf die ausgerufene „Zeitenwende“ der Herrschenden in Deutschland beschäftigt. Was müssen wir als Kommunist:innen der Aufrüstung, Militarisierung und Stärkung des Faschismus in Deutschland entgegensetzen? Welche Schritte im Parteiaufbau müssen wir heute gehen?
Im Anschluss an die Seminare organisierten wir bereits am Samstag eine Gedenkdemonstration unter dem Motto „Über 100 Jahre Krisen, Kriege, Repression: Kämpfen wir für den Sozialismus!“ die vom Schlesischen Tor bis zum sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park führte. Dort legten wir in Gedenken an alle Gefallen im Kampf gegen Krieg und Faschismus Blumen nieder.
Den Abend schloss eine Gedenk- und Kulturveranstaltung mit zahlreichen Liedern, Gedichten und Reden rund um das Gedenken an die Gefallenen der Revolution und der Frage was wir für den Kampf heute und die vor uns stehenden Schritte im Parteiaufbau von ihnen lernen können.
2024: 10 Jahre Schritte im Parteiaufbau
Das LLL-Wochenende 2024 leitete für uns auch das Jubiläumsjahr zum 10. Jahrestag der Gründung unserer Organisation ein. „Dieses Jahr wird für uns alle ein besonderes Jahr. 100 Jahre nach dem Tod des Genossen Lenin wird unsere Organisation auf 10 Jahre Organisationsgeschichte im Parteiaufbau hier in Deutschland zurückblicken“, so die Vertreterin unserer Organisation auf der Gedenkveranstaltung am Samstag Abend.
In einer Auswertung der bisherigen Schritte im Parteiaufbau und den Stärken und Schwächen unserer Organisation und der kommunistischen Bewegung in Deutschland stellte die Rednerin fest: „Die aktuellen Streiks und Kämpfe unserer Klasse müssen uns dazu bringen, zu hinterfragen wo sind die Kommunist:innen in diesen Kämpfen? Und sie müssen uns dazu bringen unseren Platz in diesen Kämpfen einzunehmen!“
„Die unsterblichen Genoss:innen, denen wir an diesem Wochenende gedenken haben uns gezeigt, dass uns nichts aufhalten kann, wenn unser Wille, unser Bewusstsein und unsere Organisation im Einklang mit einander stehen. (…) Lasst uns die Fahnen der gefallenen Genoss:innen aufheben! Das bedeutet für uns: Lasst uns uns selber hinterfragen, unser Leben hinterfragen und Schritte voran gehen, voran in der Kader:innenentwicklung, voran im Aufbau der Kommunistischen Partei. Denn Karl und Rosa wussten schon ohne Partei keine Revolution!“ schloss die Genossin die Rede auf der Gedenkveranstaltung.
Großdemonstration und Polizeiangriffe
Auch bei der Großdemonstration am Sonntag beteiligten wir uns mit einem gemeinsamen Block mit der MLKP. Auf dem Weg der Demonstration wurde diese an verschiedenen Stellen von Bannern und Graffiti unserer Organisation begrüßt. Auf einem großen Banner, an einer Brücke über der Demonstrationsroute war zu lesen „Kämpfen wir für den Sozialismus, auf zur Revolution!“
Wie in den vergangenen Monaten immer wieder, nahm der deutsche Staatsapparat die Solidarität mit dem Freiheitskampf in Palästina zum Anlass, um die Demonstration anzugreifen und versuchte sie zu spalten. Der Angriff führte zu zahlreichen zum teil Schwerverletzen und Festgenommen. Über quasi alle Spektren und ideologische und praktische Grenzen hinweg zeigte sich die Demonstration solidarisch und geschlossen, so dass die Demonstration nach dem Rückzug der Polizei kämpferisch zu Ende geführt werden konnte.
Auf dem Vorplatz des Friedhofs organisierten wir einen gemeinsamen inhaltlichen Abschluss unseres Blockes, bevor wir auf den Friedhof zogen und an der Gedenkstätte der Sozialisten die Internationale sangen.
Eine gemeinsame geschlossene Abreise verschiedener Blöcke nach der Demonstration verhinderte zunächst weitere Angriffe der Polizei. Erst nachdem ein Großteil der Demonstrant:innen abgereist war, griff die Polizei erneut an. Dieses Mal standen die sich seit Monaten im Hungerstreik befindenden Mitglieder von Dev-Genc und Grup Yorum im Mittelpunkt des Angriffs. Wir senden unsere solidarischen Grüße an alle Verletzten und Festgenommenen.
Die LLL Demonstration war ein starker und kämpferischer Start in das Kampfjahr 2024. Die Gewalt der Polizei auf der Demonstration zeigt uns was wir von diesem Staat im Jahr 2024 zu erwarten haben!