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Vorwort

Der 100. Jahrestag der historischen Zimmerwalder Konferenz im Herbst 2015 ist ein guter Anlass, sich schwerpunktmäßig mit dem Thema „Krieg dem imperialistischen Krieg“ zu beschäftigen. Wie die GenossInnen des Revolutionären Aufbaus in der Schweiz bei ihrer aus diesem Anlass organisierten Tagung herausgearbeitet haben1, war die Zimmerwalder Konferenz eine wichtige Etappe auf dem Weg vom ruchlosen Verrat der II. Internationale zur Oktoberrevolution und zum Wiederaufbau der kommunistischen Weltbewegung in Form der III. Internationale.

Wie wenig die Beschäftigung mit solcher Fragen trockene Geschichtswissenschaft ist, zeigen sowohl die Beiträge von T. Derbent zur revolutionären Militärtheorie wie die Grußbotschaft der MLKP Rojava an die Tagung. Da sind wir dann mittendrin in der Gegenwart und einer – manchmal atemberaubenden – Zuspitzung der innerimperialistischen Widersprüche, die wir in den letzten Monaten und Wochen erleben:

In Westasien, aber auch in Europa selbst, wo seit Mitte des Jahres die Ströme von Flüchtlingen, vor allem aus Syrien, neue Ausmaße angenommen und den deutschen Staat veranlasst haben, über seine offiziellen Organe eine beispiellose „Willkommenskultur“-Kampagne zu starten, während gleichzeitig abgeschoben wird wie nie zuvor und die faschistische Bewegung auf dem Vormarsch ist. Der Analyse dieser Entwicklung sowie einer allgemeinen Einordnung der Flüchtlingsfrage in den imperialistischen Kontext widmen wir uns im ersten Artikel dieser Ausgabe.

Im zweiten Artikel „Krieg dem Krieg“ wagen wir eine Einschätzung dazu, wie nah der Dritte Weltkrieg denn nun wirklich vor der Tür steht, was unter „permanentem Krieg“ zu verstehen ist und legen unsere Haltung zu Krieg und Gewalt dar und warum dabei die Frauenrevolution eine zentrale Rolle spielt.

Noch grundlegender widmen wir uns der Frage des Krieges in unserem theoretischen Text „Was ist Krieg und welche Haltung nehmen die KommunistInnen zum Krieg ein?“. Warum unterscheiden wir z.B. zwischen fortschrittlichen und reaktionären Kriegen?

Danach werfen wir den Blick nach Kurdistan, wo die Theorie schon seit langem Praxis der kurdischen nationalen Befreiungsbewegung ist:
Wir geben eine Einschätzung zur „Situation und Perspektive der kurdischen Befreiungsbewegung“, beginnend mit einer grundsätzlichen Darstellung der ökonomischen und politischen Lage der Kurden als unterdrückter Nation im Mittleren Osten. Im Zusammenhang damit skizzieren wir kurz die grundlegende Haltung des ML zur nationalen und kolonialen Frage. Wie hat sich die politische Linie der nationalen Befreiungsbewegung der Kurden in Gestalt der PKK verändert und wie ist sie einzuschätzen? Was passiert tatsächlich in der Rojava-Revolution und wieso finden wir den Aufbau einer revolutionären Staatsmacht gut?

In einem Interview lassen wir einen Kämpfer des „Internationalen Freiheitsbataillons“ zur Situation im Krieg um Rojava zu Wort kommen, an dem KommunistInnen aus verschiedenen Ländern beteiligt sind.

Eine ganz andere Form der Praxis ist die Kunst der Diplomatie und der revolutionären Realpolitik. Wir dokumentieren die „Abschlusserklärung der 2. Konferenz Mittlerer Osten im November 2015 “, an der wir teilgenommen haben.

Zuletzt gehen wir auf die zahlreichen Feedbacks und Kritiken ein, die uns nach den ersten drei Ausgaben unserer Zeitschrift erreicht haben. Damit wollen wir zu einer Intensivierung der Diskussion beitragen.

1(FN zu ihrer Broschüre)