Unsere Kämpfe für die Frauenrevolution stehen in einer langen Tradition. Sie sind heute keine Stück weniger wichtig als zu Lebzeiten Clara Zetkins.

Mit dem Ziel das Frauenwahlrecht zu erkämpfen wurde der Internationale Frauenkampftag auf der zweiten internationalen sozialistischen Frauenkonferenz 1921 beschlossen. Dass das Wahlrecht jedoch nicht zu unserer Befreiung führt, sondern diese Forderung im Zusammenhang mit dem Kampf gegen das Patriarchat aus sozialistischer Sicht betrachtet werden muss, war allen Anwesenden genauso bewusst wie die Notwendigkeit, dass wir uns als Arbeiterinnen organisieren, um gegen den Kapitalismus und das Patriarchat zu kämpfen.

Schon Clara kannte und erlebte die mehrfache Ausbeutung der Frau, die wir heute immer noch erleben. Der Kapitalismus profitiert von der Unterdrückung auf Grund unseres Geschlechts in Form von unbezahlter Hausarbeit, Pflege von Verwandten, schlechterer Bezahlung und einer Spaltung unserer Klasse. Die Kapitalist:innen sind froh, wenn sie einen Vorwand haben, einen Teil ihrer Arbeiter:innen schlechter zu bezahlen, denn jeden Cent, den wir weniger bekommen, bekommen sie mehr. Ebenso sind sie froh darüber, wenn wir unseren angeblichen Verpflichtungen in der Familie gegenüber Partnern und Kindern folgen, statt uns politisch zu organisieren und für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung kämpfen.

Seit über hundert Jahren kennen Frauen es. Wir gehen arbeiten und nach „Feierabend“ ruft die nächste Schicht: die Hausarbeit. Dazu kommt die Erziehung der Kinder, Pflege der Angehörigen und alles was noch so anfällt in der Familie. Währenddessen ist es als Kommunistinnen auch noch unsere Aufgabe, den Kampf gegen das Patriarchat und den Kapitalismus, für die sozialistische Revolution zu führen.

Schnell kommen wir zu der Schlussfolgerung, die auch Zetkin schon zog, dass die heutigen Arbeits- und Lebensbedingungen ein großes Hindernis für Frauen sind, Teil des revolutionären Kampfes zu werden. Für uns bedeutet das heute, voran zu gehen und weitere Rechte und Verbesserungen in unseren Lebensbedingungen zu erkämpfen, wie die kommunistischen Frauen es vor uns getan haben. Denn ihnen haben wir es zu verdanken, dass unsere heutigen Arbeitstage in Deutschland in der Regel keine 14 Stunden in der Fabrik mehr bedeuten, ihnen haben wir es zu verdanken, dass wir ein Teil des gesellschaftlichen Lebens sein können. Dieses Erbe, welches sie uns hinterlassen haben müssen wir verteidigen. Den Weg, den sie gegangen sind, müssen wir weitergehen.

Oft müssen wir für genau diesen Kampf über unseren eigenen Schatten springen, müssen Dinge tun, vor denen wir Angst haben. Auch das ist nichts, was uns von den Frauen vor uns unterscheidet.

Clara Zetkin hatte ihr Leben lang Angst davor, Reden zu halten. Aber sie lies sich von dieser Angst nicht aufhalten. Hunderte Reden hielt sie, um ihr Ziel zu erreichen. Arbeiter:innen zu organisieren und um den Kampf für den Sozialismus zu führen. Ihre letzte Rede hielt sie kurz vor ihrem Tod am 8. März 1933. Es gibt nichts, das wir Schulter an Schulter mit unseren Genossinnen nicht erreichen könnten.

Lasst uns in ihre Fußstapfen treten und mutig den Weg der Frauenrevolution voranschreiten!

Wir sehen uns am 8. März auf den Straßen!