In Berlin waren wir um den 1. Mai herum an drei Aktionen beteiligt. Am 30. April waren wir auf der Kiezdemo im Wedding vertreten. Dort liefen wir im antimilitaristischen Block und stimmten immer wieder revolutionäre Parolen an. Außerdem verteilten wir Zeitungen und mehrere hundert Flyer an die 1000 Teilnehmer:innen sowie an Passant:innen an den Bahnhöfen Osloer Straße und Gesundbrunnen.

Am Morgen des 1. Mai fand in diesem Jahr wieder die traditionelle DGB-Demo statt, die die gelben Gewerkschaften in den beiden letzten Jahren hatten ausfallen lassen. Hier beteiligten wir uns im klassenkämpferischen Block. Bei der Abschlusskundgebung waren sowohl DGB-Chef Reiner Hoffmann als auch Bürgermeisterin Franziska Giffey geladen. Die revolutionären Teile der Demonstration gaben beiden zu verstehen, dass sie und ihre Kriegshetze von einem „souveränen Europa“ und Waffenlieferungen in die Ukraine auf einer Demonstration am 1. Mai nichts verloren haben. Sie ernteten Pfeifkonzerte und Buhrufe. Insbesondere Franziska Giffey wurde lautstark mit der Parole „Volksentscheid umsetzen!“ begrüßt, da ihre Regierung die Umsetzung des erfolgreichen Volksentscheids „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ verschleppt. Unter Eier-Würfen und „100 Jahre DGB tun dem Kapital nicht weh“-Rufen räumten dann auch die Gewerkschaftsbonzen sichtlich wütend das Feld.

Am Abend beteiligten wir uns dann an der 20.000 Teilnehmer:innen starken Revolutionären 1. Mai Demonstration. Schon am S-Bahnhof Sonnenallee in der Nähe des Startpunkt wurden Taschen durchsucht und Personalien aufgenommen mit der Begründung einer „Demonstrationslage“. Im Klassenkämpferischen Block wurden wiederholt revolutionäre Parolen gerufen, Solidarität mit den nationalen Befreiungskämpfen ausgedrückt und der deutsche Militarismus abgelehnt. Die Demonstration lief in diesem Jahr bis zum Endpunkt, dem Oranienplatz in Kreuzberg. Am Endpunkt griff die Polizei dann die Demonstration an. Immer wieder wurden zahlreiche Menschen aus der Menge gezerrt und festgenommen sowie mit Pfefferspray angegriffen. Die Polizei verhinderte so die Endkundgebung mit dem Ziel den kraftvollen Ausdruck der Demonstration zu mindern. Dieser Einschüchterungsversuch ist nicht aufgegangen.

In Duisburg starteten wir bereits am Vorabend des 1. Mai mit einer kämpferischen roten Vorabenddemo. An dieser nahmen bis zu 300 Menschen teil. Die Demo lief vom HBF nach Duisburg Hochfeld und war geprägt durch kämpferische Parolen und einen revolutionären Ausdruck. Die Demo wurde immer wieder untermalt durch Rauch, Bengalos und akustischen Effekten. An der Demo beteiligten sich revolutionäre Organisationen aus ganz NRW. Die Demo endete mit einer Abschlusskundgebung im Böninger Park in Hochfeld, wo weitere Reden gehalten wurden und noch etwas Rap von S.Castro und Tenor gespielt wurde.

Am 1. Mai selber beteiligten wir uns in Essen zuerst mit weiteren Gruppen in einem antikapitalistischen Block an der Demo des DGB. Dort riefen wir kämpferische Parolen und machten klar das der Kapitalismus überwunden werden muss und der Kampf in den gelben Gewerkschaften das nicht bringt. Genauso wurden mit Parolen gegen die Beteiligung von Arbeiterverrätern wie SPD und co. protestiert. Anschließend verließen wir das DGB-Würstchen Fest, wo später auch noch der CDU-Oberbürgermeister sprechen sollte, um in Altenessen der AfD zu zeigen das der 1. Mai unser Tag ist und Nazifrei bleibt!

In Freiburg sind vor dem 1. Mai im sogenannten Heldenviertel zahlreiche rote Fahnen im Stadtbild aufgetaucht. Darüber hinaus haben wir mit Lautsprecher und Flyer einen Viertelspaziergang gemacht und haben mit Leuten über den 1. Mai gesprochen. Von manchen Balkonen hängen in Freiburg auch Transparente. Am 1. Mai beteiligten wir uns dann mit einem kämpferischen Block an der DGB-Demo. Dort und im Anschluss beim Stadtteilfest konnten wir unsere Inhalte und Materialien zahlreich verbreiten.

In Frankfurt am Main beteiligten wir uns am Morgen mit zahlreichen Genoss:innen anderer fortschrittlicher und revolutionärer Kräfte an der örtlichen DGB-Demonstration. Der Block revolutionärer Kräfte machte einen beträchtlichen Teil der gesamten Demonstration aus. Am Abend beteiligten wir uns dann mit den Genoss:innen von Young Struggle und Zora gemeinsam an der Revolutionären 1. Mai Demo im vorderen Teil der Demo. Diese zog mit mehreren Tausend Teilnehmer:innen, lautstark und mit viel Pyrotechnik durch Frankfurt. Anders als im vergangenen Jahr hielt sich die Demonstration in diesem Zurück und lies die Demonstration laufen.

In Köln beteiligten wir uns mit einem eigenen Block und Lautsprecherwagen an der Gewerkschaftsdemo. Am DGB Haus wurden die mehreren Tausend Teilnehmer:innen von einem großen Banner mit der Aufschrift „1. Mai: Gegen Krieg & Krise – Für den Sozialismus KA, KJ, KF“ begrüßt. Rings um den Platz und in den angrenzenden U und S-Bahnstationen wurden sie von unseren Plakaten zu 1. Mai und gegen die G7 empfangen. Mit unserem lautstarken und kämpferischen Block reihten wir uns in einen internationalistischen Block aus deutschen, kurdischen, türkischen & iranischen revolutionären Strukturen ein. Sowohl die Anfangs- als auch die Abschlusskundgebung nutzten wir, um unsere Zeitung und Flyer unter den Teilnehmer:innen zu verbreiten.

In Leipzig beteiligten wir uns an der „Revolutionären 1. Mai-Demonstration“, die um 15 Uhr auf dem Südplatz begann. Insgesamt beteiligten sich nach unseren Schätzungen über 1000 Personen an dieser Aktion und gerade der vordere Teil rief durchgängig kraftvolle und kämpferische Parolen, die sich gegen die Kriegsvorbereitungen des deutschen Imperialismus richteten und die Revolution als einzigen realistischen Ausweg für unsere Klasse aufzeigten. Im Anschluss an die Demonstration beteiligten sich viele Teilnehmer:innen noch an den 1. Mai-Feierlichkeiten, die von kurdischen Organisationen im Rabet organisiert wurden.

Obwohl wir diese Demonstration durchaus als Erfolg und auch als einen Schritt nach vorne für die revolutionäre und klassenkämpferische Bewegung in Leipzig werten, sind wir uns bewusst, dass es noch andere klassenkämpferische oder revolutionäre Aktionen an diesem Tag in Leipzig gab. Es muss für die nächsten Jahre das Ziel bleiben, eine gemeinsame von allen revolutionären Kräften der Stadt getragene 1. Mai-Demonstration zu etablieren.

Der 1. Mai in Wuppertal war stark von dem Kampf gegen die Kriegsvorbereitungen des deutschen Imperialismus geprägt. Die traditionelle DGB-Demonstration begann am DGB Haus in Unterbarmen und führte über die B7 hin zur Endkundgebung auf dem Laurentiusplatz. Es beteiligten sich rund 500 Menschen, unter ihnen auch einige Kommunist:innen verschiedener Länder. Auf der Endkundgebung wurde nochmals deutlich, wie reaktionär der DGB-Apparat sein kann. Die Reden forderten eine Aufrüstung der Bundeswehr und machten einen Gegensatz zwischen deutschen Arbeiter:innen und Arbeiter:innen anderer Länder auf. Allein die GEW forderte mehr Geld für den Bildungssektor. Trotz alledem konnten wir mit unseren Positionen viele Kolleg:innen erreichen und in vielen Einzelgesprächen der imperialistischen Propaganda etwas entgegensetzen.