Ivana trägt die Revolution, die unsere Genossinnen und Genossen in Kurdistan Tag für Tag erkämpfen, zu uns nach Europa. In Ivana lebt der Internationalismus, der Frauenbefreiungskampf, die Militanz, die Vielseitigkeit, der Antifaschismus.

Ivana, unsere unvergessene Genossin und Freundin. Egal, ob wir an die letzten 5 Jahre, seit Ivana unsterblich wurde, denken, oder an die Jahre des gemeinsamen Kampfes zuvor, stellen wir fest wie viel die Genossin uns hinterlassen hat.

Denken wir an sie, sehen wir Fotos, oder Videos von ihr, haben wir Bilder vor Augen wie eine junge Frau mit Stolz die Fahne ihrer Partei trägt, eine junge Frau, die mit einem Lachen im Gesicht und strahlenden Augen auf der Straße steht und den Kampf für die sozialistische Revolution führt.
Wie keine andere Frau zeigt Ivana uns bis heute, dass die Revolution nicht erst beginnt, wenn wir die Waffe zur Hand nehmen. Die Revolution beginnt heute und jeden Tag auf‘s neue treffen wir die Entscheidung ein Teil dieser zu sein.

Ivana hat uns gezeigt, dass wir uns von nichts unter kriegen lassen dürfen. Wir dürfen uns nicht auf Grund der Unterdrückung und Repression die wir erfahren klein kriegen lassen. Ivana hat die Unterdrückung auf Grund ihres Geschlechts, auf Grund ihrer Herkunft, Hautfarbe und Sexualität erfahren. Doch das alles hat sie nur stärker gemacht! Sie hat tagtäglich gegen die bürgerlichen Rollenbilder einer Frau gekämpft, sie hat die Ketten, die sie fesselten gesprengt und ist den mutigen Schritt ein Teil der Rojava Revolution zu sein gegangen. Ein Schritt der Mut, Kraft, Überzeugung und Willensstärke fordert. All das sind keine Eigenschaften, die jungen Frauen in Deutschland anerzogen werden. Sie ist ein Vorbild und eine Brücke zwischen Frauen auf der ganzen Welt geworden. Eine Brücke, die zeigt, dass Schwesterlichkeit und Solidarität allen Angriffen trotzen können und werden. Ivana hat uns gezeigt, wie wir die Parole Rosa Luxemburgs „So ist das Leben, so muß man es nehmen, tapfer, unverzagt und lächelnd – trotz alledem“ in die Praxis umsetzen können.

Genauso wenig dürfen wir uns von den Nachrichten, die wir tagtäglich aus dieser Welt erfahren, klein kriegen lassen. Wir dürfen nicht in eine Ohnmacht und Handlungsunfähigkeit verfallen, wenn wir von faschistischen Anschlägen, wie in Hanau erfahren. Dürfen nicht die Augen verschließen vor der Situation auf Lesbos, wo Faschisten Hetzjagden auf Geflüchtete veranstalten. Dürfen nicht in Trauer zu Hause versinken, wenn wir die Nachrichten erhalten, dass unsere GenossInnen im revolutionären Kampf unsterblich werden.

All unsere Gefühle, unsere Trauer, unseren Wut, unseren Hass müssen wir auf die Straßen tragen und mit dem Bewusstsein und der Sicherheit, dass kein Kampf umsonst geführt wird, den Klassenkampf voran tragen. Es ist unsere Aufgabe, mit unserer Liebe zur ArbeiterInnenklasse und unserem Kampfgeist die ArbeiterInnen auf der ganzen Welt anzustecken, voran zu gehen und den Weg von Ivana und allen unsterblichen GenossInnen weiter zu gehen.

Ivana hat es uns vorgemacht, sie hat gezeigt, dass der Funke der Rojava Revolution nach Deutschland auf die Straßen getragen werden kann, nun liegt es an uns diesen Funken nicht verglimmen zu lassen, sondern in anzufachen und mutig voran zu gehen.