Als Kommunist:innen haben wir uns aus freien Stücken entschieden, den bestehenden Verhältnissen, der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, den Krieg zu erklären. Diese Kriegserklärung kommt bei der herrschenden Klasse an, mag unsere Bewegung auch für den Moment geschwächt und zersplittert wirken. Die Bourgeoisie und ihre Diener:innen sind zu allem bereit, um ihren Todfeind – den Kommunismus – als politischen Faktor zu unterdrücken und auszuschalten.

Unter dem ständigen ideologischen Feuer und den ganz praktischen Integrations- und Unterdrückungsversuchen des Klassenfeindes bis zum Sieg der Revolution zu gelangen, ist kein kleines Ziel. Es erfordert enorme Anstrengungen und Mühen. Die notwendigen Kraftquellen, um das Ziel zu erreichen, sind zahlreich und speisen sich allesamt aus dem Kollektiv der Kommunist:innen und den unerschöpflichen Potentialen unserer Klasse. Die wohl wichtigste dieser Kraftquellen, die Grundlage jeder kommunistischen Organisation, ist ihre Ideologie: Der wissenschaftliche Sozialismus.

Die Bedeutung revolutionärer Theorie

Es ist kein Zufall, dass die größten theoretischen Errungenschaften unserer Klasse, wie zum Beispiel die Kapitalismusanalyse von Karl Marx oder das Konzept der leninistischen Kader:innenpartei, stets unmittelbar mit sprunghaften Vorwärtsentwicklungen der gesamten sozialistischen Bewegung verbunden waren. Die Theorie wurde zur materiellen Gewalt, sobald sie die Massen ergriff.

Heute ist die Bedeutung der kommunistischen Weltanschauung nicht geringer geworden. Ganz im Gegenteil: Der revisionistische Verrat, die Restauration des Kapitalismus in den ehemals sozialistischen Ländern, die Entwicklungen des Imperialismus und in der bürgerlichen Ideologie und Wissenschaft stellen uns vor einen gewaltigen Berg von Aufgaben auf diesem Gebiet. Die ständige ideologische Einkreisung im Imperialismus bringt dabei besondere Schwierigkeiten mit sich. Sie erfordert einen kontinuierlichen und konsequenten Kampf gegen ihren Einfluss auf alle Revolutionär:innen und die Arbeiter:innenklasse. In verschiedenen Fragen, von der Psychologie bis zur Kriegswissenschaft, liegt es an den Kommunist:innen unserer Generation, an die jeweiligen Ansätze aus der revolutionären Geschichte anzuknüpfen. Aber auch alles Brauchbare und Wertvolle, was die bürgerliche Wissenschaft in dieser Hinsicht hervorgebracht hat, müssen wir aufgreifen und ihre Ergebnisse dort schonungslos kritisieren, wo sie in alle möglichen Schattierungen des Idealismus abgleitet oder zur Rechtfertigung des Imperialismus beiträgt.

Die ideologische Arbeit zu einer Aufgabe der ganzen Organisation machen

Vor allem muss es uns darum gehen, die marxistisch-leninistische Ideologie weiterzuentwickeln und auf die Höhe der Zeit zu heben, damit sie ihre ureigenste Bestimmung erfüllen kann: Eine Anleitung zum Handeln und zur Revolution zu sein. Die theoretische Arbeit unserer Organisation wie auch der ganzen kommunistischen Bewegung darf daher niemals zu einer Beschäftigung für einen erlesenen Kreis Intellektueller verkommen, sie muss vielmehr den konkreten Bedürfnissen und Anforderungen der Revolution dienen. Zugleich müssen hierbei alle Potentiale ausgeschöpft und in diese Arbeit einbezogen werden.

Notwendig ist insbesondere, den Erfahrungsschatz der revolutionären Arbeiter:innenbewegung und der Kommunistischen Bewegung in Deutschland und weltweit theoretisch aufzugreifen. Hier sind unzählige Dokumente der kommunistischen und Arbeiter:innenbewegung zu sichten und zu verarbeiten. Vor allem aber gilt es auch unsere eigenen Erfahrungen und theoretischen Erkenntnisse zu nutzen, um unsere Ideologie weiterzuentwickeln: Verglichen mit den vor uns stehenden Anforderungen sind die Erfahrungen unserer Organisation begrenzt. Trotzdem es ist auch unsere Pflicht, diese mit der revolutionären Bewegung zu teilen, sodass sie von ihnen profitieren kann.

Der ideologische Kampf als Teil der Massenarbeit

Nicht nur die Kommunist:innen brauchen die revolutionäre Theorie, um sich zu entwickeln und Schritte nach vorne zu gehen. Auch die Arbeiter:innenklasse als Ganze muss sich von den Einflüssen der bürgerlichen Ideologie in ihren verschiedenen Schattierungen befreien. Hier fördert sie besonders die Passivität und Spaltung unserer Klasse.

Unsere eigenen Ansätze der Massenarbeit bestätigen diese Aussage auf ganzer Linie. Wenn die organisierten Kommunist:innen in ihren eigenen Reihen schon einen permanenten Kampf gegen die Einflüsse der bürgerlichen Ideologie führen müssen, gilt dies für die Massenarbeit umso mehr. Nur so können wir die Grundlage schaffen, vereint als Klasse einen Kampf für die Erfüllung der grundlegendsten Bedürfnisse bis hin zum Sozialismus zu führen.

In der Entfaltung unserer Potentiale für die Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Sozialismus liegt eine gewaltige Chance für das sprunghafte Vorwärtskommen im Parteiaufbau.